Bundesschülervertreter Impfunwillige frustrieren junge Generation

Die Jüngeren hätten eineinhalb Jahre zurückgesteckt: Bundesschülervertreter Schramm fordert die älteren Generationen zur Impfung auf, sie sollten jetzt ihren Beitrag leisten. Die Situation sei »total ernüchternd«.
Routinetest an einer Schule in Bayern: Impfaufforderung »auch zugunsten der jungen Generation«

Routinetest an einer Schule in Bayern: Impfaufforderung »auch zugunsten der jungen Generation«

Foto: Peter Kneffel / picture alliance/dpa

»Ich glaube, dass die Frustration in der jungen Generation zunehmend größer wird gegen diejenigen, die sich nicht impfen lassen«: Das sagte der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, am Donnerstag vor der Plenartagung der Bundesschülerkonferenz. Er forderte die älteren Generationen auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

Die jüngeren Menschen in der Gesellschaft hätten eineinhalb Jahre lang bei vielen Dingen zurückstecken müssen. Das sei auch ihre Pflicht gewesen. »Aber jetzt ist der Impfstoff da und jetzt gilt es auch für die anderen, dass sie ihren Beitrag leisten«, sagte Schramm.

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Es sei an der Zeit, dass alle, die sich impfen lassen könnten, diese Möglichkeit auch wahrnehmen, »auch zugunsten der jungen Generation«.

Wenig Geimpfte, wenig Luftfilter: »Die Situation ist total ernüchternd«

Schramm erwartet in diesem Winter sehr viele Quarantäne- und Infektionsfälle an den Schulen. Es sei erschreckend, dass man in einer ganz ähnlichen Situation sei wie im vergangenen Jahr. »Wir haben eine sehr niedrige Impfquote, auch bei jüngeren Menschen, sprich: in der Schülerschaft, wir haben wenige Luftfilter, wir haben wenige Vorsichtsmaßnahmen«, sagte Schramm. »Die Situation ist total ernüchternd.«

Das bestätigen auch die Zahlen zu den Luftfiltern: Die Mittel aus einem 200-Millionen-Euro-Bundesförderprogramm zur Anschaffung mobiler Luftfilter in Schulen sind bisher liegen geblieben. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Linksfraktionschefin Amira Mohamed Ali hervor. »Das Geld bleibt in den Mühlen der Bürokratie stecken – zum Leidwesen der Kinder«, kritisierte Mohamed Ali am Mittwoch in einer Mitteilung. Die Bundesregierung müsse, in Abstimmung mit den Ländern, eine schnellere Lösung zur Verteilung der Fördergelder finden.

Nur NRW hat bisher Bundesfördermittel für Luftfilter beantragt

Die Fraktionschefin hatte bei der Regierung nachgefragt, wie viel Geld aus dem im Sommer eingerichteten 200-Millionen-Fördertopf bisher abgerufen wurde. Das Bundeswirtschaftsministerium schreibt in seiner Antwort vom 21. Oktober: »Bisher wurden von NRW erste Mittel gebunden. Abgeflossen sind vom Bund allerdings noch keine Mittel.« Nordrhein-Westfalen ist Stand Oktober also das einzige Land, das bisher Gelder beantragt hat.

Die Länder haben allerdings auch eigene Förderprogramme. So hatte etwa die Schulbehörde in Hamburg im August bereits mehr als 21.000 mobile Luftfilter bestellt. Bayern stellt seinen Kommunen rund 190 Millionen Euro zur Verfügung, um Klassenzimmer und Kita-Räume damit auszustatten.

Das Umweltbundesamt sieht Luftfilter als sinnvoll im Kampf gegen Coronaviren. Dabei wird die Luft im Raum von unten angesaugt, strömt durch einen Filter, meist Glasfasermatten, und wird mit Ventilatorhilfe an der Oberseite wieder herausgepustet. Die Geräte vermindern die Schadstoffbelastung im Raum.

sun/dpa
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