Deutsche Sprache »Cringe« ist Jugendwort des Jahres

Der Begriff soll etwas Peinliches oder Unangenehmes beschreiben: »Cringe« hat sich bei der Wahl zum Jugendwort des Jahres 2021 durchgesetzt – gegen »sheesh« und »sus«.
»Cringe«: Das Jugendwort des Jahres ist auf einem Handydisplay zu sehen

»Cringe«: Das Jugendwort des Jahres ist auf einem Handydisplay zu sehen

Foto: Marijan Murat / dpa

»Cringe« ist das Jugendwort des Jahres. Der für das Gefühl von Fremdscham stehende Begriff beschreibt etwas Peinliches oder Unangenehmes und setzte sich bei einem finalen Voting des Langenscheidt-Verlags mit 42 Prozent der Stimmen durch, wie das Unternehmen in Stuttgart mitteilte. Eine peinliche Situation wird demnach als »cringy« bezeichnet.

Zuvor hatten Jugendliche in mehreren Runden über ihr Lieblingswort abgestimmt – übrig geblieben waren schließlich neben »cringe« auch die Begriffe »sheesh« und »sus«. »Sheesh« drückt Erstaunen oder Ungläubigkeit aus, das Wort »sus« als Abkürzung für »suspekt« oder das englische »suspect« heißt so viel wie »verdächtig« oder »auffällig«.

»Sus« landete im Finale mit 32 Prozent der Stimmen nun auf Rang zwei vor »sheesh« (26 Prozent). Insgesamt beteiligten sich nach Langenscheidt-Angaben bei der seit dem 14. Juni laufenden Wahl rund 1,2 Millionen Jugendliche.

Seit 2020 können Jugendliche über die Internetseite des Verlags  selbst Begriffe vorschlagen und anschließend über ihre Favoriten abstimmen. Ein Verlagsgremium stellt lediglich sicher, dass die Begriffe keinen diskriminierenden oder sexistischen Bezug haben.

Zuvor hatten Erwachsene über das Jugendwort entschieden, was immer wieder für Diskussionen gesorgt hatte. Seit 2008 wählt Langenscheidt das Jugendwort des Jahres – die Wahl wurde in der Vergangenheit mitunter als Werbeaktion des Verlags kritisiert.

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Im vergangenen Jahr wurde »lost« zum Jugendwort des Jahres gekürt. Es drückt Ahnungslosigkeit und Unsicherheit aus. Der jetzige Sieger »cringe« landete im vergangenen Jahr bereits auf Platz zwei. »Der Begriff gehört zum aktiven Sprachgebrauch der Zehn- bis 20-Jährigen«, teilte der Verlag mit.

wit/dpa/AFP

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