Lehrerpräsident zum Bildungsföderalismus "Meilenweit entfernt" von vergleichbaren Schulsystemen

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands giftet gegen die Schulpolitik der Bundesländer: Nur zwei positive Ausnahmen gebe es, sagt Heinz-Peter Meidinger.
"Echte Vergleichbarkeit der Abschlussprüfungen": Experiment in einer Physikstunde in Bremen (Archivbild)

"Echte Vergleichbarkeit der Abschlussprüfungen": Experiment in einer Physikstunde in Bremen (Archivbild)

Foto: JOERG SARBACH/ AP

Für flotte Sprüche ist Heinz-Peter Meidinger bekannt. Jetzt hat sich der Präsident des Deutschen Lehrerverbands das föderale Bildungssystem vorgenommen - und schießt Spitzen gegen die Bildungspolitik fast aller Bundesländer ab.

Die Länderhoheit beim Thema Bildung mache es Deutschland im internationalen Vergleich schwer. "Sachsen und Bayern würden als Bundesländer in der absoluten OECD-Spitze mitspielen", sagte Meidinger nach Veröffentlichung neuer OECD-Zahlen der "Passauer Neuen Presse". Bei "Berlin oder Bremen, aber auch bei NRW sähe das ganz anders aus."

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatte am Dienstag ihren jährlichen Bildungsbericht "Education at a Glance" vorgestellt. In der Studie werden die Bildungssysteme der OECD und anderer Länder miteinander verglichen. Deutschland bekam darin eine ambivalente Bewertung: Während die deutsche Berufsausbildung gelobt wurde, gab es Kritik daran, wie Gelder auf die unterschiedlichen Schulformen verteilt werden, und an den teilweise nur mittelmäßigen Leistungen der Schülerinnen und Schüler.

Um international mithalten zu können, brauche Deutschland einen echten Wettbewerb um das leistungsfähigste und beste Schulsystem, sagte Meidinger: "Das setzt aber echte Vergleichbarkeit etwa der Abschlussprüfungen voraus. Da sind wir noch meilenweit davon entfernt."

him/dpa
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