Finanzbericht für 2019 Deutschland investiert 150 Milliarden Euro in Bildung

Grundschüler in Brandenburg (Archivbild)
Foto: Patrick Pleul/ dpaBund, Länder und Gemeinden geben mehr Geld für Bildung aus: Die öffentlichen Ausgaben für Kitas, Schulen und Hochschulen haben sich 2019 auf 150,1 Milliarden Euro erhöht. Das waren 8,8 Milliarden Euro oder 6,3 Prozent mehr als noch 2018, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Vor allem die Länder, die im Föderalismus primär für die Bildungspolitik zuständig sind, stockten demnach auf.
Basis für den Bildungsfinanzbericht sind vorläufige Daten der öffentlichen Haushalte. »Im Vergleich zum Vorjahr sind die öffentlichen Bildungsausgaben wieder stärker gestiegen«, teilten die Statistiker mit. 2018 waren die öffentlichen Bildungsausgaben dem damaligen Finanzbericht zufolge um 3,5 Prozent gegenüber 2017 gestiegen, ein Plus von 4,6 Milliarden Euro.
Die Ausgaben für die verschiedenen Bildungseinrichtungen unterschieden sich dabei deutlich:
In die Schulen floss mit 73,8 Milliarden Euro knapp die Hälfte der öffentlichen Bildungsausgaben des vergangenen Jahres.
33,6 Milliarden Euro (22,4 Prozent) entfielen auf die Kindertagesbetreuung.
Für die Hochschulen lagen die Ausgaben bei 32,1 Milliarden Euro (21,4 Prozent).
Knapp die Hälfte der Mehrausgaben 2019 von 8,8 Milliarden Euro entfielen auf den Schulbereich. »Getragen wurde dieser Anstieg vor allem von den Ländern«, so das Statistische Bundesamt. »Auch im Bereich der Kindertagesbetreuung trugen die Länder einen großen Teil der Mehrausgaben.« Die Gesamtausgaben der öffentlichen Haushalte für Kindertagesbetreuung seien um knapp zehn Prozent gestiegen, hieß es.
Insgesamt steigerten die Länder den Angaben zufolge ihre Ausgaben im Bildungsbereich im vergangenen Jahr um 7,2 Milliarden Euro (7,3 Prozent). Die Gemeinden gaben 1,8 Milliarden Euro (5,4 Prozent) mehr für Bildung aus. Die Ausgaben des Bundes im Bildungsbereich hingegen sanken leicht – um 100 Millionen Euro (ein Prozent).
Damit beteiligten sich 2019 die Länder laut Statistischem Bundesamt mit 105,3 Milliarden Euro an den öffentlichen Bildungsausgaben und die Gemeinden mit 35,0 Milliarden Euro. Der Bund finanzierte einen Anteil von 9,9 Milliarden Euro.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte, im laufenden Jahr habe der Bund noch einmal höhere Ausgaben vorgesehen als 2019. Im Jahr 2020 hätten zudem weitere 2,5 Milliarden Euro für den Digitalpakt Schule zur Verfügung gestanden. Im Bildungsfinanzbericht seien auch die Mittel zur Bewältigung der Corona-Pandemie noch nicht berücksichtigt.
Mit dem Ausgabenplus stiegen laut Bildungsfinanzbericht 2019 auch die durchschnittlichen Monatsbruttogehälter. So verdiente das pädagogische Personal in Kindertageseinrichtungen im Monat durchschnittlich 100 Euro brutto mehr als 2018. Bei den Lehrkräften an öffentlichen Schulen und Hochschulen waren es sogar 200 Euro mehr.