Genf Hunderte Schüler protestieren gegen Kleidervorschriften

Schülerinnen und Schüler in der Schweiz mit ordnungsgemäßer Kleidung (Archivbild)
Foto: ARNO BALZARINI/ ASSOCIATED PRESSHunderte Schüler haben in Genf gegen "sexistische" Kleiderordnungen an weiterführenden Schulen protestiert. Die Demonstranten, hauptsächlich Mädchen und junge Frauen, versammelten sich am Mittwoch vor dem Kollegium Pinchat. Sie forderten eine Abschaffung der aktuell geltenden Regeln, durch die sie sich erniedrigt fühlen.
Die Schule hatte nach den Sommerferien zwei Jungen und zehn Mädchen gezwungen, ein knielanges "T-Shirt der Schande" zu tragen. Als Begründung wurde angeführt, dass die Jugendlichen unpassende Kleidung getragen hätten, die durch die übergroßen T-Shirts verdeckt wurde. Auf dem Shirt war der Aufdruck "Ich trage angemessene Kleidung" zu lesen.
Die Geschichte wurde bekannt, nachdem die Mutter eines der Mädchen sich bei den Genfer Schulbehörden beschwert hatte. Nach Medienberichten warf sie der Schule vor, "ihre Macht zu missbrauchen, um junge Mädchen zu erniedrigen, zu demütigen und zu stigmatisieren".
Die Schule entgegnete, die Anforderung, "korrekte und angemessene" Kleidung zu tragen, gelte "unabhängig vom Geschlecht". Kritiker monieren, dass diese Regeln, die es an den meisten weiterführenden Schulen in der Schweiz gibt, subjektiv ausgelegt werden.