Schnelltests für Kitas und Schulen Lehrer und Erzieher sollen sich selbst auf Corona testen

Corona-Schnelltest (in einem Schulzentrum in Hildburghausen): »Lehrer werden sich regelmäßig selbst testen«
Foto: Martin Schutt / dpaPädagoginnen und Pädagogen sollen sich in Zukunft nach einer entsprechenden Schulung selbst auf das Coronavirus testen dürfen. »Kitas und Schulen beziehungsweise ihre Träger können von Freitag an eigenständig Schnelltests beziehen und nutzen«, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
»Lehrerinnen und Lehrer werden sich regelmäßig selbst testen dürfen«, sagte der CDU-Politiker. Antigen-Schnelltests könnten dabei helfen, pädagogische Fachkräfte und damit auch Kinder besser zu schützen. Bislang dürfen Antigen-Schnelltests nur von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden.
Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands
Mit einer neuen Verordnung will Spahn von Freitag an darüber hinaus ermöglichen, dass auch die Schulträger bei Bedarf mit geschultem Personal Tests vor Ort durchführen dürfen. »Das ist eine weitere alltagstaugliche Option, um Kindern auch in Pandemiezeiten den Kita- oder Schulbesuch zu ermöglichen«, sagte Spahn.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, begrüßt den Vorstoß. Man unterstütze das Vorhaben des Ministers, sagte Meidinger der Nachrichtenagentur dpa. »Allerdings mit zwei Einschränkungen: nur für Selbsttests, kein Einsatz von Lehrkräften bei Schnelltestungen von Schülern – und zweitens bei Beachtung des Freiwilligkeitsprinzips.«
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dem Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 636 Corona-Ausbrüche in Schulen übermittelt, wie die Funke-Zeitungen berichten. In den vergangenen vier Wochen habe es rund 64 Ausbrüche pro Woche gegeben. 18 Prozent dieser Ausbrüche hätten Sechs- bis Zehnjährige, 26 Prozent Elf- bis 14-Jährige, 31 Prozent 15- bis 20-Jährige und 25 Prozent Personen über 21 Jahren betroffen.
Bei 53 Ausbrüchen (acht Prozent) waren demzufolge ausschließlich erwachsene Personen betroffen. Den Daten zufolge liegt der Anteil der Infektionsfälle an Schulen an allen Corona-Ausbrüchen bei etwa zwei Prozent.