Wegen Corona-Pandemie 39 Milliarden Schulessen weltweit ausgefallen

Die Vereinten Nationen warnen wegen der Corona-bedingten Schulschließungen vor einer weltweiten Ernährungskrise. Millionen Kinder seien dringend auf die tägliche Mahlzeit in der Schule angewiesen.
Mittagessen in einer Schule in Indien (Symbolbild)

Mittagessen in einer Schule in Indien (Symbolbild)

Foto: Ahmad Masood / REUTERS

Die Schulschließungen in der Coronakrise bedrohen in vielen Ländern der Welt nicht nur die Bildungschancen, sondern auch die Ernährung von Kindern. »Nahrhafte Schulmahlzeiten zu verpassen, gefährdet die Zukunft von Millionen der ärmsten Kinder der Welt. Wir riskieren, eine ganze Generation zu verlieren«, sagt David Beasly, Exekutivdirektor vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Für viele Kinder sei die nahrhafte Mahlzeit in der Schule »das einzige, was sie am ganzen Tag zu essen bekommen«.

Wie aus einem gemeinsamen Bericht des WFP und des Uno-Kinderhilfswerks Unicef hervorgeht, sind seit Beginn der Pandemie weltweit mehr als 39 Milliarden Schulmahlzeiten ausgefallen. Die Autoren des Berichts, der am Donnerstag vorgestellt wurde, warnen deshalb vor einer weltweiten Ernährungskrise. 370 Millionen Kinder hätten aufgrund von Covid-19-bedingten Schulschließungen im Schnitt rund 40 Prozent ihrer Schulmahlzeiten verpasst.

Die Autoren drängen deshalb darauf, Schulen so schnell wie möglich unter zuverlässigen Hygienestandards wieder zu öffnen. »Kinder, die für ihre täglichen Mahlzeiten auf Schulen angewiesen sind, verlieren nicht nur die Bildungsmöglichkeit, sondern auch eine verlässliche Quelle für ihre Ernährung«, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Zudem laufe man Gefahr, dass bis zu 24 Millionen Schulkinder weltweit aufgrund der Pandemie die Schule abbrechen könnten.

fok/dpa
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