Maskenpflicht an Schulen Gesichtsvisier im Unterricht reicht nicht

Schülerinnen mit Maske in Nordrhein-Westfalen (vor den Sommerferien)
Foto: Rolf Vennenbernd/dpaDie neue Maskenpflicht im Unterricht in Nordrhein-Westfalen kann nur im Ausnahmefall mit Gesichtsvisieren erfüllt werden. Das hat das NRW-Schulministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf klargestellt.
Der Infektionsschutz durch ein Visier - etwa aus Plexiglas - sei nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts nicht genauso sicher wie eine eng am Gesicht anliegende Mund-Nasen-Bedeckung, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Schulministerin Yvonne Gebauer hatte am Montag verkündet, dass mit dem Schulbeginn nach den Sommerferien am 12. August auch im Unterricht eine Maske getragen werden müsse. Die Regelung gilt zunächst bis Ende August.
Ausnahmen sind nur für Grundschüler erlaubt, wenn sie auf ihren Plätzen sitzen. Der Verband Lehrer NRW hatte zuvor gefordert, die "drastische Maßnahme" einer Maskenpflicht im Unterricht an allen weiterführenden und berufsbildenden Schulen etwas abzumildern - etwa durch Gesichtsvisiere für Lehrer.
Brandenburg zieht nach - ein bisschen
Das sei nur im Ausnahmefall denkbar, erklärte das Schulministerium. "Visiere können bei Personen zum Einsatz kommen, bei denen das dauerhafte Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung aus medizinischen Gründen nicht möglich ist." Vorrang habe zugunsten des Infektionsschutzes aber eindeutig die übliche Mund-Nasen-Bedeckung.
Auch in mehreren anderen Bundesländern müssen Schüler und Lehrer im neuen Schuljahr eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen - allerdings nicht im Unterricht. Unter anderem Baden-Württemberg und Berlin hatten solche Regelungen bereits beschlossen. Am Dienstag hat auch Brandenburg die Einführung einer Maskenpflicht an weiterführenden Schulen angekündigt.
Über Details - etwa, in welchen Bereichen der Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss - werde derzeit noch gesprochen, sagte eine Sprecherin des Bildungsministeriums. Dass bereits zum ersten Schultag am kommenden Montag die Maskenpflicht gilt, wollte sie zunächst nicht bestätigen.
"Im Unterricht keine Masken"
Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hatte zuvor dem RBB gesagt, noch werde "final" abgestimmt, in welchen Bereichen das Tragen von Mund-Nasen-Schutz Pflicht sei. In dem Rundfunkinterview kündigte sie aber schon mal an: "Wir werden im Unterricht keine Masken einsetzen wollen." Da sei die direkte Kommunikation wichtig für die Kinder. "Aber auf den Gängen soll es so sein." Ergebnisse will das Ministerium kurzfristig mitteilen.
Das neue Schuljahr beginnt in Brandenburg am 10. August. Bereits in dieser Woche bereiten sich die Bildungseinrichtungen auf den Schulbeginn vor. Nach Angaben des Bildungsministeriums gab es bereits Besprechungen mit den Schulämtern. In dieser Woche soll es weitere Handreichungen an die Schulämter geben.