Aufklärung von Belästigungsvorwürfen Gründer des Abraham Geiger Kollegs zieht sich als Gesellschafter zurück

Nach Berichten über sexuelle Belästigung in der Rabbinerausbildung zieht sich Walter Homolka als Gesellschafter des Abraham Geiger Kollegs zurück.
Walter Homolka: Seine AGK-Anteile wurden unentgeltlich übernommen

Walter Homolka: Seine AGK-Anteile wurden unentgeltlich übernommen

Foto: Uwe Steinert / IMAGO

Walter Homolka hat nach einem Skandal um Belästigungsvorwürfe einen weiteren Posten am Abraham Geiger Kolleg (AGK) zur Rabbinerausbildung geräumt. Er ziehe sich als Gesellschafter zurück, teilte die Potsdamer Einrichtung mit. Die Leo Baeck Foundation habe Homolkas Anteile unentgeltlich übernommen und sei nun alleinige Trägerin des AGK.

Zuvor hatten Recherchen verschiedene Vorwürfe sexualisierter Belästigung offenbart, die sich gegen den ehemaligen Pressesprecher des AGK richteten, Hartmut Bomhoff. Das AGK ist ein An-Institut der Universität Potsdam und die einzige Ausbildungsstätte für liberale Rabbinerinnen und Rabbiner in Deutschland.

Der SPIEGEL hatte zudem über ein offenbar toxisches System  bei der Rabbinatsausbildung an der Universität Potsdam berichtet, in dessen Mitte Geschäftsführer Walter Homolka stand. Er ist eine zentrale Figur für das Judentum in Deutschland und der Lebenspartner des beschuldigten Bomhoff.

Homolka lässt seine Ämter u.a. als Rektor und Geschäftsführer des AGK bis zur Klärung der Vorwürfe ruhen. Zuerst hatte »Die Welt« über die Anschuldigungen berichtet. Bomhoff und Homolka waren auf Fragenkataloge des SPIEGEL nicht im Detail eingegangen.

Die Uni setzte nach eigenen Angaben im Frühjahr eine Untersuchungskommission ein, die verschiedene Vorwürfe prüfen soll. Das Kolleg ist als gemeinnützige GmbH selbstständig.

jpz/dpa
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