Schuljahr 2021/22 Zahl der Sitzenbleiber um 67 Prozent gestiegen

»Nicht versetzt«: Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die eine Klasse wiederholen müssen, ist in Deutschland deutlich gestiegen. Mehr als 150.000 Kinder und Jugendliche waren im vergangenen Schuljahr betroffen.
Schülerinnen und Schüler in Hannover (Symbolbild)

Schülerinnen und Schüler in Hannover (Symbolbild)

Foto: Julian Stratenschulte / dpa

Im Schuljahr 2021/22 ist die Zahl der Sitzenbleiber in Deutschlands Schulen deutlich gestiegen. Insgesamt mussten 155.800 Schülerinnen und Schüler ein Jahr wiederholen – entweder freiwillig, oder weil sie nicht versetzt wurden. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts  hervor.

Die Zahl der Betroffenen lag damit um mehr als 60.000 über dem Schuljahr 2020/21 – ein Zuwachs von 67 Prozent. Ursache seien veränderte Versetzungsregeln im ersten Schuljahr nach Ausbruch der Coronapandemie gewesen. Zahlreiche Bundesländer hatten damals wegen der großflächigen Schulschließungen die Bestimmungen zum Übergang ins neue Schuljahr gelockert. 58 Prozent der aktuellen Sitzenbleiber sind männlich.

Die bundesweite Quote der Wiederholerinnen und Wiederholer stieg damit von 1,4 Prozent im Schuljahr 2020/21 auf 2,4 Prozent im vergangenen Schuljahr – und lag damit sogar höher als noch vor der Pandemie. »Am höchsten war der Anteil der Wiederholerinnen und Wiederholer mit fünf Prozent in Mecklenburg-Vorpommern«, schreiben die Statistikerinnen und Statistiker in ihrer Auswertung. Den niedrigsten Zuwachs verzeichnete Berlin mit 1,2 Prozent.

Ein Bundesland ist allerdings vom starken Anstieg ausgenommen: In Bremen sank die Quote der Sitzenbleiber sogar von 1,7 Prozent (2019/20) auf 1,5 Prozent. Der Grund: In dem Stadtstaat können Klassenstufen nur freiwillig wiederholt werden.

him

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