Bistum Augsburg
Bischof Mixa weist Prügelvorwürfe zurück
Fünf ehemalige Heimkinder erheben in eidesstattlichen Erklärungen schwere Vorwürfe gegen den Augsburger Bischof Walter Mixa: In den siebziger und achtziger Jahren soll er sie mehrmals geschlagen haben. Das Bistum weist die Anschuldigungen als "absurd" zurück.
Augsburg - Ohrfeigen, Fausthiebe auf den Oberarm und Schläge auf das Gesäß mit Teppichklopfer und Stock: Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge erheben fünf ehemalige Heimkinder des Kinder- und Jugendhilfezentrums St. Josef in Schrobenhausen schwere Vorwürfe gegen den Augsburger Bischof
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In eidesstattlichen Erklärungen, die der Zeitung vorliegen, behaupten die drei Frauen und zwei Männer, Mixa habe sie in den siebziger und achtziger Jahren mehrmals geschlagen.
Das Bistum Augsburg bezeichnet die Vorwürfe in einer Stellungnahme als "absurd, unwahr und offenbar in der Absicht erfunden, den Bischof persönlich zu diffamieren." Das Bistum dementiert die Vorwürfe "entschieden" und "behält sich ausdrücklich zivilrechtliche und strafrechtliche Schritte" vor.
"Bischof Mixa hat zu keinem Zeitpunkt in keiner seiner Funktionen Kinder misshandelt", erklärte die Sprecherin des Augsburger Ordinariats, Kathi Marie Ulrich, am Mittwoch.
In dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" schildern die ehemaligen Heimkinder massive Gewalt durch Mixa: "Er hat mich am Kittel gepackt, aus dem Bett hochgerissen und mit der Faust mehrmals auf den Oberarm geschlagen", wird eine heute 48-Jährige zitiert. "Die zwei Jahre in Schrobenhausen waren die schlimmsten meines Lebens."
Walter Mixa ist einer der bekanntesten und umstrittensten Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland. Zuletzt sorgte der 68-Jährige mit der Äußerung für Aufsehen, die "sogenannte sexuelle Revolution" trage eine
Mitschuld am Kindesmissbrauch in katholischen Einrichtungen.
Von 1975 bis 1996 war er Stadtpfarrer von Schrobenhausen. Laut den Berichten der ehemaligen Heimkinder soll Mixa in dieser Zeit regelmäßig die Mallersdorfer Schwestern besucht haben, die das Kinderheim damals leiteten. Dabei soll er die Heimkinder für vermeintliches Fehlverhalten bestraft haben. Auch die Nonnen sollen die Kinder geschlagen haben - "mit Holzbesen, Holzpantoffeln und Kleiderbügeln", wie die heute 41 bis 47 Jahre alten Personen berichten.
Der Orden der Mallersdorfer Schwestern hört diese Vorwürfe nach eigenen Angaben zum ersten Mal, kündigt aber einen offenen Umgang damit an und will die Geschehnisse gemeinsam mit den Betroffenen aufarbeiten.