Zur Ausgabe
Artikel 21 / 74

Migration Bundespolizei fährt Schleierfahndung an deutsch-polnischer Grenze hoch

aus DER SPIEGEL 38/2021

Die Bundespolizei hat an der deutsch-polnischen Grenze die Schleierfahndung deutlich hochgefahren, da dort die unerlaubten Einreisen und die Schleusertätigkeit stark zunehmen. In den letzten Monaten trafen die Beamten an der rund 460 Kilometer langen Grenze auf eine steigende Zahl vor allem irakischer Flüchtlinge. Bei deren Vernehmungen kam heraus, dass sie über Belarus nach Litauen und Polen gelangt waren und nun nach Deutschland geschleust werden sollten. Dieser Trend hat einen heiklen politischen Hintergrund: Die EU beschuldigt die Regierung von Belarus seit Monaten, dass deren Behörden absichtlich vor allem irakische Flüchtlinge ins eigene Land holten und sie dann mit Bussen zur litauischen Grenze brächten. Mit dem staatlich organisierten Schleusen der Migranten, so der Vorwurf, wolle Diktator Alexander Lukaschenko die EU provo­zieren. Der belarussische Macht­haber und enge Partner von Russlands Präsidenten Wladimir Putin ist verärgert, weil er von der EU nach der brutalen Niederschlagung der Proteste gegen ihn weitgehend isoliert ist. Zudem ist sein Land wegen der drastischen Repressionen gegen jede Form von Opposition mit empfindlichen Wirtschaftssanktionen belegt.

mgb
Zur Ausgabe
Artikel 21 / 74
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren