Folgenschwere Verwechslung Chinesische Familie beerdigt falsche Mutter

Drei Tage und zwei Nächte lang dauerte die Begräbniszeremonie für eine Frau aus China. Dann erfuhren ihre fünf Kinder, dass sie gar nicht ihre Mutter zu Grabe getragen hatten.
Beerdigung in China (Symbolbild)

Beerdigung in China (Symbolbild)

Foto: Kyodo News / IMAGO

Eine Familie in China hat nach dem Begräbnis ihrer vermeintlichen Verwandten herausgefunden, dass die Totgeglaubte in Wirklichkeit noch lebt.

Wie die »South China Morning Post« (SCMP) aus Hongkong berichtet, wurde den fünf Kindern der 87-jährigen Frau Yin nach einer dreitägigen Beerdigungszeremonie von einem Krankenhaus der Stadt Nanning mitgeteilt, dass ihre Mutter noch gar nicht gestorben war – sondern dass sie eine andere Frau zu Grabe getragen hatten.

Ursache hierfür war laut SCMP eine folgenschwere Verwechslung. Frau Yin, die in einem Altersheim lebte, fühlte sich unwohl. Als sie in das Krankenhaus eingeliefert wurde, vertauschten dessen Mitarbeiter Frau Yins Daten mit denen einer anderen, etwa zur selben Zeit eingewiesenen 73-jährigen Patientin aus demselben Altersheim. Letztere verstarb später.

Laut SCMP identifizierten Frau Yins fünf Kinder die Tote im Krankenhaus als ihre Mutter. Laut einem Angehörigen hätten die Kinder eine alte Person mit Hut auf dem Kopf gesehen und die Identitätsinformationen am Handgelenksband des Leichnams und am Totenbett abgelesen. Sie hätten es eilig gehabt und die Dokumente unterschrieben.

Kinder reagieren verärgert auf Überlebensnachricht

Die Familie hielt in ihrem Dorf eine drei Tage und zwei Nächte lange eine traditionelle Zeremonie ab.

Als Frau Yins Kinder danach erfuhren, dass sie gar nicht ihre Mutter zu Grabe getragen hatten, reagierten sie laut SCMP verärgert: Sie hätten ihr Gesicht vor dem Dorf verloren. Die Familie und das Krankenhaus verhandeln dem Bericht zufolge nun über eine Entschädigungszahlung. (Hier kommen Sie zum Originalbericht. )

Eine Krankenhausmitarbeiterin räumte laut SCMP die Verwechslung ein, gab aber auch der Familie eine Mitschuld.

»Sie haben die Identität der Toten bestätigt. Und dann haben sie Dutzende Minuten lang ihren Körper gesäubert und geschrubbt«, sagte die Mitarbeiterin. »Wie kann es passieren, dass sie nicht erkannt haben, dass es nicht ihre eigene Mutter war?« Die Tote sei 14 Jahre jünger als Frau Yin gewesen. Wie die Familie der 73-Jährigen reagierte, ist nicht bekannt.

che
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