Sturzfluten und Erdrutsche Dutzende Tote bei Unwettern in China und auf den Philippinen

Es sind die schlimmsten Fluten in einem Herbst seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: In Chinas Nordosten sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Im Süden des Landes droht die nächste Katastrophe.
Überflutungen in der nordchinesischen Provinz Shanxi

Überflutungen in der nordchinesischen Provinz Shanxi

Foto: STR / AFP

Bei schweren Überschwemmungen in der nordchinesischen Provinz Shanxi sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Drei weitere werden vermisst, wie Chinas Staatsfernsehen berichtete. Es seien die schlimmsten Fluten in einem Herbst in der Region seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Über 1,7 Millionen Menschen seien betroffen, hieß es. Rund 120.000 Menschen seien bei Evakuierungen in Sicherheit gebracht worden. Knapp 20.000 Häuser seien zerstört, rund 18.000 weitere schwer beschädigt worden. Der direkte wirtschaftliche Schaden wurde auf fünf Milliarden Yuan, umgerechnet 670 Millionen Euro, beziffert.

Während die Aufräumarbeiten im Norden Chinas begonnen haben, steht dem Land im Süden womöglich die nächste Katastrophe bevor. Denn der Tropensturm »Kompasu«, der bereits über Teile der Philippinen gezogen ist, werde voraussichtlich noch am Dienstag in Richtung Hainan ziehen, hieß es.

Tote und Vermisste auf Philippinen

Der Tropensturm hat auf den Philippinen Erdrutsche und Sturzfluten ausgelöst. Mindestens neun Menschen seien getötet worden, elf weitere würden vermisst, teilte der nationale Katastrophenschutz mit.

Eine Bewohnerin der philippinischen Provinz Cagayan wird mithilfe einer konstruierten Seilbahn evakuiert

Eine Bewohnerin der philippinischen Provinz Cagayan wird mithilfe einer konstruierten Seilbahn evakuiert

Foto: Uncredited / dpa

Betroffen waren unter anderem die Provinzen Benguet und Cagayan auf der Hauptinsel Luzon sowie die Inselprovinz Palawan im Westen. Die meisten Opfer sind den Angaben zufolge von Erdrutschen verschüttet worden oder ertrunken.

Der Tropensturm »Kompasu«, der auf den Philippinen »Maring« genannt wird, war laut örtlichem Wetteramt mit Böen bis 125 Kilometern pro Stunde vor allem über den Norden des südostasiatischen Inselstaats gezogen. Die Behörde warnte wegen heftiger Regenfälle in der Region vor weiteren Überschwemmungen und möglichen Erdrutschen.

Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen heimgesucht. Im November 2020 hatte der Tropensturm »Vamco« fast 70 Menschen getötet. Der bisher schlimmste Taifun »Haiyan« hatte im November 2013 mehr als 6300 Menschen das Leben gekostet. Mehr als vier Millionen Menschen mussten fliehen.

bam/dpa
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