Waldbrände in Colorado Zehntausende Menschen fliehen vor den Flammen

Löschfahrzeug im Licht der Flammen in Colorado: »Eine lebensbedrohliche Situation«
Foto: KEVIN MOHATT / REUTERSTeile des US-Bundesstaates Colorado stehen in Flammen. Hunderte Häuser wurden durch die Feuer zerstört, sieben Menschen verletzt. Etwa 34.000 Menschen sollen evakuiert werden, so der Sheriff Joe Pelle in einer Pressekonferenz. Betroffen ist vor allem der Bezirk Boulder im Norden des Staates. Der Gouverneur von Colorado, Jared Polis, rief den Notstand aus.
Strom, Wind und der Klimawandel
Für den Winter sind die Waldbrände ungewöhnlich. Durch Sturmböen umgestürzte Stromleitungen hatten eine Reihe kleinerer Brände entfacht, die sich in der staubtrockenen Landschaft von Boulder County ausbreiteten. Die Winde begünstigten die Ausbreitung – und erschweren auch die Löscharbeiten, da Flugzeuge nicht abheben konnten. Der Nationale Wetterdienst bezeichnete die Situation als »lebensbedrohlich«.
Devastated for this community (Rock Creek Subdivision). #marshallfire #colorado pic.twitter.com/hMsb0OBTlR
— AshRenee (@AshleyM90582681) December 31, 2021
Fernsehbilder und Fotos auf der Internetplattform Twitter zeigten in Flammen stehende Häuser. Auf Bergstraßen stauen sich Autos, dichte Rauchwolken erschweren die Sicht. Mehr als 1600 Hektar stehen bereits in Flammen.
Im Süden die Feuer, in Alaska das »Icemageddon«
Auch weiter im Norden der USA gibt es Extremwetter: Die Behörden warnten vor einem »Icemageddon« (in Anspielung auf das Wort »Armageddon« für ein absolutes Desaster). Weil so viel Regen wie seit Jahrzehnten nicht mehr fiel und am Boden gefror, sind große Teile der Straßen von einer dicken Eisschicht bedeckt. Gleichzeitig gab es Wärmerekorde: Auf der Insel Kodiak im Süden Alaskas wurden 19,4 Grad Celsius gemessen.
We are not okay in alaska pic.twitter.com/LOGMhE03ZH
— KDOTT🖤🦋 (@k_ddott) December 28, 2021
Die Wetterkapriolen mit Schnee und Regen haben auch im Bundesstaat Washington sowie in Kalifornien für Verkehrsprobleme und Evakuierungen gesorgt.
Wissenschaftler führen das zunehmend unberechenbare Extremwetter der vergangenen Monate in den USA auf den menschengemachten Klimawandel zurück. Sowohl Waldbrände als auch Stürme nehmen in ihrer Intensität zu und verursachen hohe Schäden.