Weitere Coronavirus-Infektionen in Göttingen Hochhaus mit 700 Bewohnern unter Quarantäne

Wohnkomplex am Göttinger Innenstadtrand: Mit der Quarantäne sollen die Übertragungswege des Virus unterbrochen werden
Foto: Swen Pförtner/ dpaIn einem Göttinger Hochhaus haben sich rund hundert Menschen mit dem Coronavirus angesteckt - deshalb steht der Gebäudekomplex nun vollständig unter Quarantäne. Von der Entscheidung seien knapp 700 Bewohner betroffen, teilte die niedersächsische Stadt mit.
Mit der Maßnahme sollen die Übertragungswege des Virus unterbrochen werden. Die Behörden gehen davon aus, dass eine hohe Zahl an Kontaktpersonen ersten Grades in dem Wohnkomplex leben.
Zunächst waren in dem Gebäude zwei Coronavirus-Infektionen bekannt geworden, daraufhin hatte die Stadt am Montag und Dienstag ein mobiles Testzentrum mit Bussen für die Bewohner eingesetzt. Insgesamt wurden knapp 700 Menschen getestet, zum Teil auch von außerhalb des Komplexes. Weitere etwa 60 Testergebnisse stehen noch aus.

Bus für Corona-Tests in Göttingen: Vor dem Komplex wurde ein mobiles Testzentrum aufgebaut
Foto: Swen Pförtner/ dpaAuswirkungen auf Lockerungen unklar
Ob der neue Fall die Rücknahme weiterer Lockerungen in Göttingen nach sich zieht, ist bislang nicht bekannt. Die Zahl der Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner stieg für Stadt und Landkreis Göttingen auf 44,86. Ab einer Schwelle von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner sind bundesweit strengere Maßnahmen vorgesehen.
Zuvor war es bereits in einem 18-geschossigen Hochhauskomplex am nördlichen Rand der Göttinger Innenstadt, dem Iduna-Komplex, zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Nach Darstellung der Stadtverwaltung hatten dort Mitglieder mehrerer Familien im Mai bei privaten Feiern die Hygiene- und Abstandsregeln verletzt. Dutzende Menschen infizierten sich, die Schulen wurden daraufhin vorübergehend geschlossen.