Dieses sibirische Dorf, 30 Kilometer vom Baikalsee entfernt, steht unter Quarantäne. Hier gibt es zurzeit 37 bestätigte Covid-19-Fälle unter den insgesamt 390 Einwohnern. Doch bis vor kurzem hatte sich kaum jemand um die Quarantäne geschert. Um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, haben sich die örtlichen Behörden nun für eine ganz praktische Maßnahme entschieden.
Ivan Alkheyev, lokaler Gemeindevorstand
"Wir haben einen Graben um das Dorf gezogen, weil es ungefähr zehn Straßen gibt und einige Touristen versuchen, das Dorf zu betreten, um an das Ufer des Flusses Irkut zu gelangen."
Die einzige Straße, die jetzt noch ins Dorf führt, wird von örtlichem Sicherheitspersonal bewacht. Nur Krankenwagen und Lebensmittellieferungen dürfen passieren.
Der Corona-Ausbruch habe begonnen, nachdem Dutzende Dorfbewohner an einem Schamanen-Ritual teilgenommen hatten, das von einer infizierten Frau durchgeführt wurde. Doch nicht alle Einwohner des Dorfes sind davon überzeugt.
Engelsina Shaboyeva, Anwohnerin
"Ich glaube es nicht! Es sollte zumindest Symptome geben, und ich habe keine."
Eine andere Frau, deren Ehemann nach einem Schlaganfall starb und positiv auf das Virus getestet worden war, widersprach ebenfalls.
Svetlana Shaglanova, Anwohnerin
"Sie haben in den Zeitungen geschrieben, dass er an dem Virus gestorben ist. Das ist aber nicht wahr, es war nur ein Schlaganfall!"
Die Proteste nützen nichts, aber ob ein Graben wirklich hilft das Virus einzudämmen, bleibt abzuwarten.
Russland hat zurzeit mehr als 700.000 bestätigte Corona-Infektionen.