Partys trotz Corona Feiern, bis die Polizei kommt

Polizisten überwachen die Einhaltung von Corona-Sicherheitsmaßnahmen im Frankfurter Hafenpark
Foto: Frank Rumpenhorst/ DPAIn verschiedenen Bundesländern musste die Polizei am Wochenende erneut größere Veranstaltungen auflösen, die gegen die Corona-Auflagen verstießen. In Freiburg in Baden-Württemberg hoben Beamte eine Art Corona-Casino aus: Nach vorherigen Ermittlungen zu einer Gaststätte mit illegalem Glücksspielbetrieb fanden die Beamten dort im Stadtteil Haslach 29 Menschen vor. Es herrschte »normaler Gaststättenbetrieb«. Als Beweismittel wurden Spielkarten und Jetons beschlagnahmt.
»Laute Musik und Partygegröle«
In der Nacht zum Sonntag bereiteten Beamte auch einer Geburtstagsfeier mit Dutzenden Gästen in Saarbrücken ein Ende. Die Behörde wurden kurz vor Mitternacht über die Party im Keller eines Mehrfamilienhauses informiert. Bereits vor dem Haus waren »laute Musik, Mikrofondurchsagen und Partygegröle« zu hören.
Im Keller stießen Polizisten auf 35 Menschen. Viele von ihnen hätten versucht, falsche Adressen anzugeben, teilte die Polizei mit. Die Party wurde aufgelöst, gegen die Gäste wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Den Platzverweisen kamen die Feiernden teils nur widerwillig nach. Wie die Polizei mitteilte, waren sogar Gäste aus Hessen angereist, um an der Fete teilzunehmen.
In Frankfurt am Main räumte die Polizei nach mehreren Vorfällen am späten Samstagabend den Hafenpark. Dort hatten zuvor rund 500 Jugendliche gefeiert, viele von ihnen hatten dabei ohne Sicherheitsabstand und Maske gegen die Corona-Regeln verstoßen. Schon am Tag hatten etwa 50 Menschen dort in einem sogenannten Flashmob getanzt. Größere Menschenansammlungen bildeten sich zudem an Fußball- und Basketballplätzen.
Kampf in der Scheune
Im niedersächsischen Westergellersen stoppte die Polizei am Samstag eine Boxkampfveranstaltung mit Dutzenden Zuschauern. Laut Polizei Lüneburg war in einer Scheune ein Ring aufgebaut, in dem gekämpft wurde. Etwa 40 Zuschauer waren vor Ort, teils ohne Gesichtsmasken. Als die Polizei am Ort des Geschehens eintraf, fuhr auch ein Krankenwagen vor. Dieser brachte einen aus Berlin angereisten schwer verletzten Kämpfer in ein Krankenhaus nach Lüneburg. Der Veranstalter gab an, der Kampf sei mit dem Landkreis Lüneburg abgestimmt worden. »Da dieses im Zeitraum eines verschärften Corona-bedingten Lockdowns mehr als unwahrscheinlich war, wurde die Veranstaltung polizeilich beendet«, teilten die Beamten mit.
In München rückte die Polizei in der Nacht zum Samstag zu einer Party mit lauter Musik im Stadtteil Schwabing aus. Die Tür sei erst nach längerem Klingeln und Klopfen geöffnet worden. Die Polizei stellten von 27 Feiernden die Personalien fest, sprach Platzverweise aus und erstattete Anzeigen.
In Stöttwang im Allgäu stießen Polizisten am Samstagabend in einem Betrieb auf 21 Menschen, die mit Bier bei Musik zusammensaßen. Nach Angaben der Beamten wurden mehrere Fluchtversuche unterbunden, die Personalien erhoben und zur Anzeigenerstattung an das Landratsamt weitergeleitet.