Anneke Verhees ist chronisch lungenkrank, ihre Schwester Mies hat sich möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert. Ein persönliches Treffen könnte daher für Anneke lebensgefährlich sein - und doch plaudern die zwei niederländischen Damen entspannt miteinander. Ihr Treffpunkt: Ein spezieller Besuchs-Container zum Aufklappen.
Hans van Keulen, Firma Flexotel
"Das Schlimmste am Coronavirus ist, dass Menschen daran sterben. Am zweitschlimmsten ist, dass vor allem alte und behinderte Menschen vereinsamen. Sie können keine Menschen mehr treffen, und manche verstehen nicht einmal, warum."
Eigentlich kommen die Faltcontainer zum Beispiel auf Festivals zum Einsatz. An Corona-Zeiten angepasst, steht nun der erste neben einem Pflegeheim. Plexiglasscheibe und Funkverbindung tun der guten Laune offenbar keinen Abbruch. Frau Gijsbers hat gerade ihren Vater getroffen.
Frau Gijsbers, Tochter
"Es war schön, gerade, wenn man sich so selten sehen kann. Es ist anders als zu telefonieren. Vor allem, wenn jemand schwerhörig ist wie mein Vater."
Fünfzehn Treffen pro Tag macht der neue Container möglich – für das Pflegeheim ein großer Schritt.
Mariska Slegers, Bluyssen-Pflegeheim
"In unserem Pflegeheim leben auch Menschen mit Demenz und welche mit körperlichen Einschränkungen. Wegen der Coronakrise mussten wir Besuche für mehrere Wochen untersagen. Wir merken, dass das Folgen für die Bewohner hat, sie werden rastlos."
Hans van Keulen hofft, weitere Besuchscontainer aufstellen zu können – auch, damit seine Firma die Coronakrise bis zur Festivalsaison 2021 übersteht.
Hans van Keulen, Firma Flexotel
"Wir werden damit nicht reich, aber wir können immerhin unsere Angestellten bezahlen. So bleibt unsere Firma bis zur Festival-Saison 2021 am Leben."