Kapazitäten in Krankenhäusern erschöpft Hanau nutzt Kühlcontainer für Covid-19-Tote

Der Oberbürgermeister spricht von einer verschärften Pandemielage: Weil die Kühlkapazitäten für Leichen in den Krankenhäusern nicht mehr ausreichen, hat Hanau einen Container auf dem Hauptfriedhof in Betrieb genommen.
Intensivstation in Hanauer Krankenhaus: Medizinisches Personal versorgt Covid-19-Patienten

Intensivstation in Hanauer Krankenhaus: Medizinisches Personal versorgt Covid-19-Patienten

Foto: KAI PFAFFENBACH / REUTERS

Angesichts einer steigenden Zahl an Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus muss erstmals ein in Hanau stehender Kühlcontainer genutzt werden. Der Container auf dem Hauptfriedhof werde für zwei Menschen gebraucht, die mit oder an den Folgen der Krankheit Covid-19 gestorben seien, teilte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) am Mittwoch mit . Die Kühlkapazitäten in beiden Hanauer Kliniken seien erschöpft.

Kaminsky sprach von einer weiter verschärften Pandemielage. Der Kühlcontainer war bereits im April dieses Jahres vom städtischen Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service aufgestellt, aber bislang nicht genutzt worden. Insgesamt habe der Container 25 Kühlplätze, sagte ein Stadtsprecher am Donnerstag.

Neben den Plätzen für Tote in den Krankenhäusern sind auch die entsprechenden Kapazitäten der Trauerhallen an den insgesamt sechs Friedhöfe der Stadt den Angaben zufolge ausgeschöpft. Insgesamt gebe es an den Friedhöfen 68 solcher Plätze, weitere 24 seien es in den beiden Kliniken.

Der Main-Kinzig-Kreis, in dem Hanau liegt, kommt den aktuellen Zahlen des hessischen Sozialministeriums zufolge auf eine 7-Tage-Inzidenz von etwa 250. So hoch waren also die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Der Wert ist eine wichtige Kennziffer, um das Infektionsgeschehen zu bewerten.

In Deutschland bleibt die Zahl der binnen einem Tag gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus insgesamt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut (RKI) 698 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie.

Die Zahl der Todesfälle lag vor einer Woche bei 440. Der Höchstwert von 952 Todesfällen war am Mittwoch verzeichnet worden.

Hohe Infektionszahlen

Außerdem wurden 26.923 Neuinfektionen verzeichnet. Damit liegt die Fallzahl etwas höher als am vergangenen Donnerstag. Damals waren 23.679 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Freitag den Höchststand von 29.875 gemeldeten Fällen erreicht.

Die 7-Tage-Inzidenz sank bis Donnerstag leicht auf 179,2. Am Mittwoch hatte der Wert mit 179,8 einen Höchststand erreicht.

wit/dpa

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