Coronavirus
Polen verwendet beschlagnahmte Spirituosen als Desinfektionsmittel
Desinfektionsmittel sind in der Corona-Pandemie ein knappes Gut. In Polen will man dem Mangel nun mit Schmuggelware und beschlagnahmtem illegal hergestelltem Alkohol entgegenwirken.
In Polen kommen im Zuge der Corona-Pandemie geschmuggelter Wodka, andere Spirituosen sowie illegal hergestellter Alkohol als Desinfektionsmittel zum Einsatz. Die Zoll- und Steuerbehörden verwahrten mindestens 430.000 Liter Wodka, Spiritus und verunreinigten Alkohol, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit.
Sie seien entweder als Beweismittel beschlagnahmt oder im Anschluss an ein Verfahren konfisziert worden. Anstatt den Alkohol zu vernichten, wurden bereits mehrere tausend Liter zur Desinfektion von Gebäuden und Verkehrsmitteln zur Verfügung gestellt.
Die Feuerwehr im nordostpolnischen Olsztyn habe 1000 Liter reinen Alkohol erhalten, zwei Krankenhäuser der Stadt und eine Klinik in Elblag hätten insgesamt 2500 Liter bekommen, sagte eine Sprecherin der regionalen Zollverwaltung. In den nächsten Tagen sollen demnach die Polizei, der Grenzschutz und die öffentliche Verwaltung versorgt werden. In Polen werden immer wieder illegale Brennereien entdeckt.
Am 31. Dezember 2019 wandte sich China erstmals an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Millionenstadt Wuhan häuften sich Fälle einer rätselhaften Lungenentzündung. Mittlerweile sind mehr als 120 Millionen Menschen weltweit nachweislich erkrankt, die Situation ändert sich von Tag zu Tag. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über alle SPIEGEL-Artikel zum Thema.
Experten warnen seit Tagen, dass es nur knappe Vorräte an Desinfektionsmittel gibt. In Deutschland melden viele Unikliniken Diebstähle.