Cuvry-Brache in Berlin Das Ende der Kult-Graffiti in Kreuzberg

Die Werke von Street-Art-Künstler Blu: Graffiti auf der Cuvry-Brache in Berlin
Foto: imago/ Future ImageBerlin - Ein kopfloser Mann, an den Händen zwei goldene Uhren mit Ketten, die ihn in Handschellen legen. Daneben zwei maskierte Menschen und der Aufruf "Reclaim your city". 2008 hatte der Street-Art-Künstler Blu seine Graffiti an Hauswände auf der Cuvry-Brache in Berlin gesprayt. Sie wurden Teil des Stadtbilds, Fotomotiv, Kult - und zum Symbol der Brache am Kreuzberger Spreeufer.
Doch dort, wo ehemals Blus Werke prangten, klaffen nun schwarze Löcher. Donnerstagnacht wurden die beiden Graffiti übermalt, berichtet der "Tagesspiegel".
Am Ende sah die Wand so aus:
Wer genau hinter der Aktion steckt, ist noch nicht offiziell geklärt. Mehrere Blogger berichten jedoch, der Künstler selbst habe die Übermalung angeordnet - aus Angst, dass der Investor, der das Brachland 2011 vom Senat kaufte, aus den Kult-Graffiti Profit schlagen könnte. Unter anderem zitieren "Blogrebellen" und "Polysingularity" aus einem Statement aus dem Umfeld des Künstlers.
Seit einigen Jahren hatten sich auf der Cuvry-Brache Freigeister, Flüchtlinge und Aussteiger niedergelassen. In Zelten und Baracken lebten zuletzt etwa 150 Menschen dort - bis Investor Artur Süsskind seine Pläne verkündete, er wolle auf dem Areal eine Wohnanlage errichten.