Gestorben Dan Graham, 79

Sebastian Kim / Courtesy Lisson Gallery
Er habe eben nicht malen können, deshalb sei er bei der Konzeptkunst gelandet, scherzte er einmal vor vielen Jahren. Dan Graham, der 1942 in Illinois als Sohn eines Chemikers und einer Schulpsychologin zur Welt kam, fand in den Sechzigerjahren als Autodidakt seinen Weg in die Kunstszene und wurde später zu einem renommierten Kunsttheoretiker. Obwohl sich Graham eher als Architekt verstand und seine Kunst als »leidenschaftlich betriebenes Hobby« bezeichnete, zählt er heute zu den einflussreichsten zeitgenössischen Künstlern. Graham war Bildhauer, Performance- und Videokünstler – vielerlei Formate, Materialien und Stilrichtungen machte er sich zu eigen. Spätestens seine transparenten Pavillons, die 1982 erstmalig auf der Documenta 7 zu sehen waren, machten ihn berühmt. Die Glashäuser konstruierte er als Mediatoren zwischen Natur und Architektur. Blickt man durch ihr Inneres, offenbart sich ein optisches Spiel, das eigene Spiegelbild mischt sich mit dem Spiegelbild der Landschaft. Dan Graham starb am 19. Februar in New York.