"Nur nichts Normales": die besten Momente der Katzenhochzeit
Dieser Beitrag wurde am 05.06.2016 auf bento.de veröffentlicht.
Daniela Katzenberger hat in der Schwangerschaft ihren Pigment-Bart geteilt, anschließend eine Hunger-Diät geführt und sich die Besenreißer in der Schönheitsklinik veröden lassen. Immer mit einem Kamerateam und rund einer Million Zuschauer im Schlepptau.
Eine Hochzeit ist für die Reality-TV-Queen ein Klacks. Zum Altar stolzieren, ein bisschen Kuchen essen, lächeln, fertig. Das Schöne: Anderen ist ihr Job bei der Live-Übertragung der Hochzeit zwischen "der Katze" und Schlager-Erbe Lucas Cordalis am Samstagabend dann doch merklich schwerer gefallen.
Fleißkärtchen für den Wedding Planer
Wo sonst Staatschefs untergebracht werden, hissten die Katzenbergers ihre rosarote Flagge. Ab dann verwandelte sich der Petersberg bei Bonn in einen Ort, der aussah, als habe Willy Wonka mit Jane Austen und Freddy Krueger eine Orgie gefeiert: rotglühende Pyro-Eheringe, pinker Teppich auf knallgrünem Gras, rosafarbene Strahler auf sterbendem Jesus.
"Nur nichts Normales" – zumindest Weddingplaner Eric hat das oberste Gebot der Braut gewissenhaft befolgt.
#Katzenhochzeit – die Fotostrecke zu den Vorbereitungen
Kündigung für den Kameramann
Bei einer Hochzeit, bei der eine Flucht vom Altar schon aus PR-Gründen vollkommen ausgeschlossen ist, bleibt der einzige verbleibende Spannungsbogen: die Enthüllung des Kleides. Die Katze rieb sich deswegen eine Stunde lang entzückt am noch verhüllten Tüll-und-Diamanten-Monster und flüsterte ihm ihre Liebe zu ("Das ist unser Moment!").
Elf Kilo sollte es schwer sein, die Moderatoren erhöhten sogar auf 14 Kilo. Die angeblich 2000 Swarovski-Steine blendeten wohl auch die RTL-2-Filmcrew – sie schwenkten genau in dem Moment in die Totale, als die Katze von drei Helfern aus der Kutsche gehebelt werden musste.
Neue Show: Die Kupplerin
Katzen-Mutter Iris, ganz Reality-TV-Profi, ging voll in ihrer Rolle als pfälzische Brautmutter auf. Beim Schmücken des Brautzimmers überzeugte die Big-Brother-Absolventin mit Übersicht ("Die stelle ma auf de Disch, mit Blühdeblädder") und beim Proben der Ringübergabe mit Kreativität ("Do sachste: Mudda, Vadda, do sein die Ringe").
Außerdem verpasste sie es nicht, im Gespräch mit ihrer noch unverheirateten, zweiten Tochter den Trailer für eine Fortsetzung auszuspielen: "Für dich finde wa auch noch a Mann." Eine "Katzenberger-Hochzeit 2" ist uns sicher.
"Daaaanniiiiiieeeeeelaaa"
Costa Cordalis hatte seinen großen Auftritt im zweiten Teil der Sendung. Die Sprache fand er erst nach der Zeremonie wieder – und leider auch den Gesang. Für einen Dreier mit Sohn Lucas und Tochter Kiki wurde waghalsig das Playback abgestellt, sie besangen statt "Aaaaniiiiitaaa" die freudestrahlende Braut "Daaaanniiiiiieeeeeelaaa". Das blieb denn auch die einzige Textzeile, über die sich die drei Familienmitglieder einig waren.

Ein Fall für den Tonmann
Überhaupt hatte die Live-Übertragung wohl einen Hänger, denn die Tonspur passte selten zum Bild. Besonders betroffen: Lucas Cordalis und Moderatorin Jana Ina Zarrella. "Bei mir ist auch die ein oder andere Träne geflossen", behauptet der Bräutigam mit trockenen Wangen, während Jana Ina als betörendes Dauermantra seufzt: "Das war ja soooooooooooo emotional!"
Die Moderatoren
Jana Ina und Giovanni sollten moderieren, wollten sich aber lieber als Pioniere des Reality-Hochzeits-Business verkaufen. "Haben wir ja vor zehn Jahren gemacht", erinnerten sie und scherzten über blaugetanzte Zehen und achtstöckige Torten. Statt Romantik kommt Grusel auf. Man will ja lieber gar nicht daran erinnert werden, dass so was häufiger passiert.

Product Placement mit Pfarrer Fink
Die katholische Kirche ließ Hersteller für Deodorants, Gesichtsepilierer und Schwangerschaftstest am Samstag weit hinter sich. Denn Pfarrer Fink nahm am Altar die Pole Position für Product Placement in der werberelevanten Zielgruppe ein. Für die heilige Institution eine einzigartige Chance, zur Hauptsendezeit die Werbetrommel zu rühren. Dass Daniela Katzenberger nach eigener Aussage eher an Aliens als an die Auferstehung glaubt? Ab einer gewissen Anzahl von Seelen drückt auch der Herr vermutlich ein Auge zu.
Pfarrer Fink jedenfalls war bereit für die Zielgruppe. In einem rhetorischen Geniestreich verband er Bibel und iPhone und pries Daniela und Lucas als "göttliche App": "Wer bei euch draufklickt, soll sehen: So geht Liebe."