Dank an Libyen Fischer fliegt zu Gaddafi

Zunächst bedankte sich Staatsminister Ludger Volmer bei Libyen in Tripolis für die Hilfe bei der Freilassung der Geiseln auf den Philippinen. Jetzt macht sich auch noch Außenminister Joschka Fischer auf den Weg zu Revolutionsführer Muammar Gaddafi.

Berlin - Fischer werde auf seinem Flug zur Generalvollversammlung der Uno in New York einen Abstecher in die libysche Hauptstadt Tripolis machen, teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes mit. Ob er dort auch mit Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi zusammentrifft, ist noch unklar.

Auf der Empfangsfeier in Tripolis für den gemeinsam mit zwei Finnen und einem Franzosen freigelassenen Marc Wallert, sagte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Volmer, er danke allen, die in der Geiselkrise mitgeholfen hätten. Volmer erinnerte in seiner kurzen Ansprache an das Schicksal der im Rebellenlager zurückgebliebenen Geiseln. "Heute sind wir in Gedanken auch bei ihnen", fügte er hinzu.

Finnlands Außenminister Erkki Tuomioja sprach von einem weiteren Beispiel für die humanitäre Hilfe, die Libyen bereits in der Vergangenheit bei der Beendigung ähnlicher menschlicher Tragödien geleistet habe. Tuomioja würdigte das Geschick der libyschen Unterhändler und die effektive Zusammenarbeit mit den philippinischen Behörden.

Der frühere Botschafter Libyens in Manila, Radschab Assaruk, hatte bei der Freilassung der Geiseln nach Angaben der Beteiligten eine entscheidende Rolle gespielt. Er trat als Vertreter der "Gaddafi-Stiftung" auf, die vom Sohn des Revolutionsführers, Saif el Islam, geleitet wird. Nach Einschätzung von Diplomaten will Gaddafi mit der erfolgreichen Vermittlung einen weiteren Schritt aus der internationalen Isolation machen, in die sein Land wegen des Vorwurfs des Terrorismus geraten war.

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