"Das Leben als Vegetarier ist zu teuer": Kostet Gemüse zu viel oder Fleisch zu wenig?
Dieser Beitrag wurde am 12.07.2019 auf bento.de veröffentlicht.
Gammelfleisch- und Tierschutzskandale zeigen offenbar Wirkung: Der vegetarische und vegane Lebensstil wird immer populärer. Die Rewe-Gruppe geht davon aus, dass sich etwa 2. 000 Deutsche pro Tag für den Wandel zur fleischfreien Ernährung entscheiden. Etwa acht Millionen Vegetarierinnen und Veganer gibt es Schätzunge zufolge derzeit in Deutschland (Vebu ).
Aber obwohl die vermeintlich teure Zutat Fleisch wegfällt, ist das Leben als Vegetarier oder Veganer häufig nicht günstiger.
Weiterführende Quellen zum Beitrag:
- Umweltbundesamt: "Warum Fleisch zu billig ist" (2017)
- bento: Schweinefleisch soll mindestens doppelt so teuer werden – fordern die Bauern. (2018)
- Hochschule Onsabrück: Nur wenige Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen mehr für Tierwohl beim Fleisch (2019)
- Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie: Fleischverzehr pro Kopf in Deutschland (2018)
- Verbraucherzentrale: Werbung für Fleisch vermittelt oft ein falsches Bild (2017)
- Heinrich-Böll-Stiftung: Fleischatlas (2018)
- Albert-Schweizer-Stiftung: Schlachtzahlen für das Jahr 2017 (2018)
- The Economist: Meat and greens. How bad for the planet is eating meat? (2013)
bento-Redakteur Sebastian Maas ärgert sich darüber, in Restaurants für ein wortwörtlich abgespecktes Gericht denselben Preis wie für eine mit Fleisch zubereitete Mahlzeit zu zahlen. Vom indischen Mehrgangmenü für zwei über Lieferpizzen bis hin zu Pokébowls – er findet: "Das Leben als Vegetarier ist zu teuer!" Noch schlimmer wird es, wenn vegetarische und vegane Ersatzprodukte im Einkaufswagen landen, denn die kosten häufig ein Vielfaches des tierischen Originals.
Aber warum ist das so?
Liegt es nur an der freien Preiskalkulation der Händlerinnen und Gastronomen? Sind Gemüse und Tofu zu teuer? Oder wirkt es nur im Verhältnis so teuer, weil Fleisch einfach zu billig ist?