»Gemeinsame Sache mit Rechtsaußen« DDR-Opferverband kritisiert Linken-Aufruf zu Montagsdemos

Leipziger Bürger gedenken der friedlichen Revolution von 1989 (Archivbild aus 2007)
Foto: ECKEHARD SCHULZ/ APDer Vorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft, Dieter Dombrowski, hat einen Aufruf aus den Reihen der Linken zu Montagsdemos gegen die Gasumlage und hohe Energiepreise kritisiert.
»Dass die Linke versucht, die Montagsdemonstrationen, die im Widerstand gegen die SED-Diktatur entstanden sind, umzufunktionieren, ist beschämend und zeugt von mangelndem Geschichtsbewusstsein«, sagte Dombrowski dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Damit werde »gemeinsame Sache mit Rechtsaußenkräften« gemacht. »Das kennen wir ja von linken Kräften schon aus der Weimarer Republik.«
Der Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundestag, Sören Pellmann, hatte zu Montagsdemos gegen die Gasumlage und hohe Energiepreise aufgerufen. Der Begriff Montagsdemonstration hat symbolische Bedeutung aus der Zeit der friedlichen Revolution in der DDR 1989. Später wurde er immer wieder verwendet für Aktionen gegen die Politik der jeweiligen Bundesregierung.
Auch die ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, kritisierte den Aufruf der Linken. »Ich finde das Vorhaben ziemlich daneben und geschichtsvergessen«, sagte sie dem RND. »Die Montagsdemonstrationen wurden bereits von der AfD instrumentalisiert. Das erzeugt eine Nähe, von der ich nicht denke, dass die Linke sie beabsichtigt. So hoffe ich wenigstens.«
Die AfD will in diesem Herbst montags Demonstrationen gegen die hohe Inflation organisieren, für die sie der Bundesregierung die Verantwortung anlastet.
Zuvor hatte bereits Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) das Vorhaben der Linken als »unanständig« und »skandalös« bezeichnet.