DER SPIEGEL

Chaos in Lützerath »Die Polizei war ein Stück weit überfordert«

Durchbrochene Polizeiketten, knüppelnde Beamte und mehrere Verletzte – die Demo »Auf nach Lützerath!« geriet zeitweise außer Kontrolle. SPIEGEL-Reporter Lukas Eberle schildert seine Eindrücke vor Ort.

Chaotische Szenen nahe Lützerath. Tausende Klimaaktivisten demonstrieren vor dem abgesperrten Ortsteil der Stadt Erkelenz. Als die Demo die Kundgebungsfläche am RWE-Tagebau Garzweiler II erreicht, durchbrechen Teilnehmer die Polizeiketten und liefern sich 300 Meter vor Lützerath auf einem schlammigen Feld Auseinandersetzungen mit den Beamten.

Lukas Eberle, DER SPIEGEL

»Ich bin gerade rund 30 bis 40 Meter von dem Zaun entfernt, der Lützerath umgibt. Hinter mir haben sich die Polizistinnen und Polizisten aufgestellt, die versuchen, dass es niemand schafft, nach Lützerath reinzukommen. Es haben aus der Demo viele Leute versucht, in Richtung Glücksrad zu ziehen. Erst waren es nur ein paar, die den Durchbruch geschafft haben, an der Polizei vorbei. Die sind dann übers Feld gerannt, in Richtung Lützerath. Also erst ein paar, dann waren es Dutzende, am Ende waren es Hunderte, die es geschafft haben. Die Polizei war zunächst auch ein Stück weit überfordert, musste sich zurückziehen. Nun hat man sich, wie gesagt, am Zaun aufgestellt. Wasserwerfer sind aufgefahren, die Polizei macht immer wieder Durchsagen, dass man auch körperlichen Zwang anwenden werde, wenn sich die Leute nicht zurückziehen. Ich habe niemand gesehen, der es geschafft hat, über den Zaun hinweg zu klettern und nach reinzukommen. Im Moment gerade sieht es so aus, als habe die Polizei die Lage unter Kontrolle.«

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