Der englische Patient
Blogger führt fiese Krankenhauskost vor
Ein britischer Langzeitpatient hat es sich zum Hobby gemacht, die ungenießbaren Mahlzeiten in seinem Krankenhaus zu fotografieren und ins Internet zu stellen. Spitzenreiter in seiner Ekel-Galerie: Makkaroni wie Tapetenkleister und nicht-identifizierbares Gemüse-Moussaka.
London - Die englische Küche genießt nicht den besten Ruf. Die aktuellste Bestätigung des Klischees von im besten Fall geschmackloser Kost kommt aus dem Zimmer eines Krankenhauses im Süden des Landes.
Dort hat es sich ein Patient, der seit Februar wegen einer Knochenentzündung in stationärer Behandlung ist, zur Angewohnheit gemacht, Fotos seiner - oftmals nicht identifizierbaren - Mahlzeiten ins Internet zu stellen.
Wie der "Daily Telegraph" am Donnerstag berichtete, gibt der Patient nicht an, in welchem Krankenhaus er behandelt wird und wie er wirklich heißt. Er nennt sich in Anlehnung an seine Streckbehandlung "Traction Man" und hat in seinem
Blog ein "Hospital Food Bingo" eingerichtet. Nutzer können versuchen, die mit einem Handy fotografierten Klinikmahlzeiten zu identifizieren - was in der Hälfte der Fälle nicht gelingt. So sei eine Gemüse-Moussaka von niemanden als solche erkannt worden.
Prinzipiell lässt sich dem Blogger zufolge bei den meisten Gerichten eine Gemeinsamkeit feststellen: "Die Vorspeise ist immer in Uniform-Beige gehalten." Und das Gemüse müsse meist noch trocken geschleudert werden, so nass sei es.
Den übelsten Speisen widmet der Kritiker eigene Beschreibungen: Ein Gericht, das als Käse-Makkaroni serviert wurde, beschrieb der Patient als "eine Art Tapetenkleister". Das Nudelgericht sei geeignet gewesen, einen Überzieher an Tragflächen eines Flugzeugs zu kleben, eine Versuchsperson hineinzustecken und dann mit der Maschine Loopings zu fliegen.
Mit der medizinischen Betreuung hingegen ist der "Traction Man" vollauf zufrieden. Er werde "hervorragend" betreut, die Ärzte seien "wunderbar".