(Vermeintlich) queere Frauen werden seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen
Von
Birte Kohring
Dieser Beitrag wurde am 19.01.2016 auf bento.de veröffentlicht.
Frauen mit "LGBT Indikator" in ihrem Lebenslauf werden seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Das fand Emma Mishel heraus, Doktorandin der New York University: Demnach ist die Wahrscheinlichkeit auf ein persönliches Vorsprechen bei diesen Frauen um 30 Prozent geringer als bei Frauen, die keinen solchen Hinweis in ihrer Bewerbung hatten.
Die Forscherin verschickte für die quantitative Erhebung 1600 Lebensläufe für mehr als 800 Stellenausschreibungen. Durchgeführt wurde die Studie in zwei linken und zwei konservativen Staaten der USA (New York und D.C. sowie Tennessee und Virginia). Die Bewerbungen wurden für Jobs als Sekretärin, sowie für Verwaltungs- und Bürotätigkeiten verschickt.
Jeder Lebenslauf führte ähnlich renommierte Universitäten und Arbeitserfahrungen auf, lediglich im Bereich "Studentische Arbeitserfahrung" unterschieden sie sich: Auf einer Hälfte der Lebensläufe wurde angegeben, bei einer queeren Interessenvertretung gearbeitet zu haben, bei der anderen Hälfte einer sonstigen Interessenvertretung. Zwischen den linken und konservativen Staaten stellte die Studie dabei keinen Unterschied fest: Die vermeintlich queeren Bewerberinnen wurden ähnlich selten eingeladen.
Mishel war bei der Studie von persönlichem Interesse getrieben: Als queere Frau habe sie sich schon lange gefragte, ob das einen Einfluss auf ihren beruflichen Erfolg habe, sagte sie "Fusion".
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