Buenos Aires - Tragischer Auftakt für die wohl bekannteste Rallye der Welt: Schon auf der ersten Etappe in Argentinien gab es nahe der Stadt Rio Cuarto das erste Todesopfer der diesjährigen Rallye Dakar. Der deutsche Fahrer Mirco Schultis aus Kelsterbach verlor in einer Kurve die Kontrolle über seinen Boliden und raste in eine Menschenmenge. "Eine 28-jährige Frau erlitt ein schweres Schädeltrauma sowie Verletzungen am Bauch und am Becken", sagte Norberto Brusa, Notarzt aus Cordoba. Sie starb wenig später in einem Krankenhaus. Mindestens fünf weitere Zuschauer wurden zum Teil erheblich verletzt.
Das argentinische Fernsehen zeigte ein Foto des schockierten Schultis kurz nach dem Unfall. Zeugen berichteten, der Deutsche habe nach dem Crash verzweifelt versucht, so schnell wie möglich Hilfe für die Opfer zu organisieren und sei tief erschüttert gewesen. Die Opfer hätten zusammen mit zahlreichen anderen Schaulustigen dicht an der nicht abgesperrten Rennstrecke in einem Bereich gestanden, der nicht für Zuschauer zugelassen war, teilte die Rennleitung mit.
Der 43-jährige Schultis stieg nun aus dem Rennen aus.
Seit der Erstauflage der Rallye Dakar am 26. Dezember 1978 sind insgesamt 59 Personen ums Leben gekommen. Nicht nur die Fahrer riskieren bei dem Offroad-Rennen ihr Leben, sondern auch die Zuschauer. Zwar müssen sich die Fahrer, etwa in Ortschaften, strikt an Geschwindigkeitsbeschränkungen halten. Im freien Gelände rasen die Hasardeure aber oft dicht an den meist direkt an der Strecke stehenden Zuschauern vorbei. Wie im aktuellen Fall können diese einem außer Kontrolle geratenen Rennwagen nicht immer ausweichen.
Die Rallye Dakar 2010 geht über insgesamt 9000 Kilometer durch Argentinien und Chile.
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Schwerer Unfall auf der ersten Etappe: Der deutsche Starter Mirco Schultis (r.) war mit seinem Beifahrer Ulrich Leardi auf dem Eröffnungsteilstück der Rallye Dakar von der Strecke abgekommen und in eine Zuschauergruppe gerast. Dabei wurden fünf Personen verletzt, eine Frau verstarb im Krankenhaus.
Erste Hilfe: Zahlreiche Zuschauer kümmern sich um die Verletzten. Für eine 28-jährige Frau kam die Versorgung zu spät - sie erlag später in einem Krankenhaus ihren Verletzungen.
Die Retter transportieren einen der Verletzten ab. Die Zuschauer befanden sich nach Angaben der Rennleitung in einem Abschnitt der Strecke, der nicht für Besucher zugelassen war.
Hilfsbereit: Zahlreiche unverletzte Zuschauer unterstützten die Rettungskräfte bei dem Einsatz.
Abtransport: Bei dem Unfall wurden außerdem fünf weitere Personen zum Teil erheblich verletzt,...
...ein Rettungshubschrauber flog die Opfer in ein nahegelegenes Krankenhaus.
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