Ebbe in Venedig Gondeln auf Grund

Zu warm, zu trocken: Nach der Rekorddürre im Sommer ächzt Norditalien weiter unter Wasserknappheit. Venedigs Kanäle werden zu Schlammgräben.
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Venedig, Anfang 2023: Die Dürre im Norden Italiens nimmt nach Einschätzung von Umweltschützern alarmierende Ausmaße an. Die Wasserstände in der Serenissima sind teilweise bis unter 45 Zentimeter gesunken – zahlreiche Gondeln liefen auf Grund.

Foto: Luigi Costantini / AP
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Vergleichsweise hohe Temperaturen und fehlende Niederschläge haben in den Monaten Januar und Februar zum Absacken der Pegel geführt. In den italienischen Alpen fiel in den vergangenen Monaten 53 Prozent weniger Schnee als im langjährigen Durchschnitt. Im Becken des Po, des längsten Flusses des Landes, sind die Niederschläge laut Umweltorganisation Legambiente sogar um 61 Prozent gesunken.

Foto: Luigi Costantini / AP
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Ausgerechnet zu Beginn des Karnevals, der jedes Jahr Zehntausende Touristen in die Stadt lockt, ging das Wasser in Venedig massiv zurück. Bis zu hunderttausend Besucher werden erwartet.

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Vielerorts haben sich die romantischen Wasserwege in unbefahrbare, schlammige Gräben verwandelt.

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Für Wassertaxis und Gondeln waren einige Kanäle nicht mehr befahrbar. Streckenweise kamen die Ambulanzboote nicht durch und mussten lange Umwege in Kauf nehmen, was eine adäquate Notfallversorgung gefährdete. Dasselbe galt für die Feuerwehr, die in Venedig ebenfalls auf Booten unterwegs ist.

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Venedig macht normalerweise Schlagzeilen mit Überflutungen, denen die Stadtverwaltung traditionell mit dem Bau provisorischer Brücken und Stege begegnet. So trocken wie zurzeit war es Meteorologen zufolge seit 15 Jahren nicht.

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Die Umweltaktivisten von Legambiente forderten die Regierung auf, endlich eine nachhaltige Wasserstrategie aufzusetzen, um dem offensichtlichen Notstand zu begegnen. »Wir sollten nicht vergessen, dass der ökologische Umbau auch im Bereich Wasser vollzogen werden muss, der heute aufgrund der Klimakatastrophe stark in Mitleidenschaft gezogen ist«, sagte der Generaldirektor der Organisation, Giorgio Zampetti.

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Dürre auf der Halbinsel Sirmione: Auch die Pegel des Gardasees sind immens gesunken, die Insel San Biagio ist inzwischen über einen Pfad zu erreichen.

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Flussbett des Po 2022: Im vergangenen Sommer wurde Italien von der schwersten Dürre seit 70 Jahren heimgesucht. In der Po-Ebene im Norden des Landes wurde der Notstand ausgerufen. Die Landwirte verzeichneten Einnahme­ausfälle von etwa sechs Milliarden Euro. Dem Klimaexperten Massimiliano Pasqui zufolge hat sich der aktuelle Wassermangel seit dem Winter 2020/2021 aufgebaut. Um das Defizit auszugleichen, müsste es 50 Tage lang regnen, so seine Einschätzung.

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