Über dem Mittelmeer vermisst Behörden gehen von Absturz der EgyptAir-Maschine aus
Eine Maschine der Fluggesellschaft EgyptAir mit 66 Personen an Bord ist abgestürzt. Dies sei bestätigt worden, es wurden namentlich nicht genannte Mitarbeiter des Luftfahrtministeriums von den Nachrichtenagenturen dpa und AP zitiert. Die Maschine sei auf keinem der umliegenden Flughäfen gelandet.
In einer offiziellen Mitteilung des Ministeriums hieß es dagegen, ein Absturz sei noch nicht bewiesen. Es seien noch keine Wrackteile gefunden worden.
Ein Vertreter der griechischen Zivilluftfahrt bestätigte ebenfalls einen Absturz. Die Maschine sei rund 240 Kilometer vor der griechischen Insel Karpathos ins Meer gestürzt. Aus Kreisen des griechischen Verteidigungsministeriums hieß es, man prüfe den Bericht eines Handelsschiffkapitäns. Der will rund 130 Seemeilen - das entspricht 240 Kilometern - südlich der Insel Karpathos eine "Flamme am Himmel" gesehen haben.
Die Absturzursache ist unklar. Das Wetter war zum Zeitpunkt des Verschwindens vom Radar klar.

Die Maschine war auf dem Weg von Paris nach Kairo. Um 2.45 Uhr verschwand die Maschine im ägyptischen Luftraum vom Radar. Zu diesem Zeitpunkt war sie in etwa 11.000 Meter Höhe unterwegs. Es handelt sich der Airline zufolge um einen Airbus A320 aus dem Jahr 2003 mit der Flugnummer MS804. Das Flugzeug war laut Airbus seit der Inbetriebnahme 48.000 Stunden in der Luft.
Zehn Minuten vor dem Verschwinden vom Radar gab es den letzten Kontakt mit den Flugsicherheitsbehörden. "Der Pilot hat keine Probleme erwähnt", sagte Kostas Litzerakis, Chef der griechischen Behörde für Zivilluftfahrt. Anschließend sei die Maschine normal weiter im griechischen Luftraum nach Ägypten geflogen. Die Piloten hätten sich aber nicht - wie es üblich ist - beim Verlassen des griechischen Flugkontrollraums südlich der griechischen Insel Karpathos und südöstlich der Insel Kreta gemeldet.
Verwirrung gab es um ein angebliches Notsignal, das eine ägyptische Militäreinheit um 4.26 Uhr erhalten haben will - mehr als eine Stunde nach der für 3.15 Uhr geplanten Landung. Einer offiziellen Stellungnahme des ägyptischen Militärs zufolge wurde jedoch kein Notsignal empfangen.
Solch ein Signal könnte von einer Notfunkbake stammen. Dieses Gerät wird nicht von der Crew gesteuert. Es registriert einen Aufschlag der Maschine auf Boden oder Wasser und sendet dann automatisch ein Signal, um die Suche zu erleichtern.
Auf der Internetseite "Flightradar24" ist die Flugroute bis zum Abbruch der Kommunikation nachgezeichnet. Sie endet über dem Mittelmeer zwischen Kreta, Zypern und dem ägyptischen Festland, etwa 280 Kilometer von Ägyptens Küste entfernt.
Sieben der 66 Insassen waren Besatzungsmitglieder, drei weitere waren als Sicherheitsoffiziere an Bord. Laut EgyptAir stammen die 56 Passagiere aus folgenden Ländern: Ägypten (30), Frankreich (15), Irak (2), Sudan (1), Tschad (1), Algerien (1), Portugal (1), Kanada (1), Großbritannien (1), Belgien (1), Kuwait (1), Saudi-Arabien (1). Am Flughafen in Kairo werden Angehörige der Flugzeuginsassen betreut.
Inzwischen ist eine internationale Suchaktion nach der Maschine angelaufen. Ägypten und Griechenland schickten Flugzeuge und Schiffe. Frankreichs Regierung richtete einen Krisenstab ein. Ägyptens Außenministerium teilte mit, man wolle eng mit der Regierung in Paris zusammenarbeiten, um die Ursache des Absturzes zu finden.
Der Pilot hatte laut EgyptAir bereits 6275 Flugstunden absolviert, davon 2101 in einem Airbus A320. Der Co-Pilot habe 2766 Stunden Flugerfahrung.
EgyptAir hat Notrufnummern geschaltet: +202 25989320 für Anrufer außerhalb Ägyptens und 080077770000 (Festnetz in Ägypten).