Dieser Beitrag wurde am 30.06.2017 auf bento.de veröffentlicht.
E
s ist soweit: Die Ehe für alle ist da. Der Bundestag hat dem Gesetz zugestimmt. 393 Abgeordnete stimmten dafür, 226 dagegen, es gab vier Enthaltungen.
Eine Mehrheit der CDU stimmte mit Nein, darunter Angela Merkel und Innenminister Thomas de Maizière. Merkel sagte, die gleichgeschlechtliche Ehe sei nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. "Die Ehe im Grundgesetz ist die Ehe von Mann und Frau". Dennoch sei sie dafür, das auch gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren könnten.
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, der nicht im Bundestag sitzt, twitterte:
So verlief die Debatte:
Kathrin Göring-Eckardt bedankt sich bei ihrem Parteikollegen Volker Beck, der jahrelang mit der Causa "genervt" habe: "Danke Volker, das ist dein Lebenswerk!"
Beck selbst bezeichnete den Tag als einen historischen. "Schwule und Lesben sind Menschen mit gleichen Rechten. Daraus folgt: Die Ehe für alle muss kommen, denn alles andere als Gleichberechtigung ist Diskriminierung."
Thomas Oppermann (SPD): "Wenn die Ehe für alle kommt, wird vielen etwas gegeben, aber niemandem etwas genommen."
Der CDU-Unionsfraktionschef Volker Kauder sagt, dass er persönlich immer noch gegen die Ehe für alle ist. Auch das sei seine "Gewissensentscheidung".
Mit einem Schild "Just Married" stehen Dawn und Zephie aus Singapur im Jahr 2015 nach ihrer Hochzeit am Strand von Auckland (Neuseeland). Neuseeland hat 2013 die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert und ist seitdem ein Magnet für Ausländer, die heiraten wollen. (zu dpa-Korr «Heiraten am anderen Ende der Welt: Ehe für alle in Neuseeland» vom 28.06.2017) ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur bei Urhebernennung Foto: -/Amanda Wignell Photography /dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ |
Foto: Amanda Wignell Photography /dpa
Dietmar Bartsch von den Linken: Die Ehe für alle sei der Erfolg des Kampfes vieler Aktivistinnen und Aktivisten. Ihnen gratulierte Bartsch.
Die fraktionslose Erika Steinbach (früher CDU) hält die Ehe für alle für eine überstürzte Entscheidung. Sie bekommt Applaus, als sie sagt, das sei ihre letzte Rede im Bundestag.
Der SPD-Abgeordnete Johannes Kahrs rastet am Pult aus. Er nennt Merkels taktisch motivierten Schritt "erbärmlich". Die CDU/CSU habe die Abstimmung jahrelang verhindert.
Justizminister Heiko Maas mit einer Botschaft an Merkel:
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Mit einem Schild "Just Married" stehen Dawn und Zephie aus Singapur im Jahr 2015 nach ihrer Hochzeit am Strand von Auckland (Neuseeland). Neuseeland hat 2013 die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert und ist seitdem ein Magnet für Ausländer, die heiraten wollen. (zu dpa-Korr «Heiraten am anderen Ende der Welt: Ehe für alle in Neuseeland» vom 28.06.2017) ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur bei Urhebernennung Foto: -/Amanda Wignell Photography /dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ |
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