Ehemalige First Lady Christiane Herzog ist gestorben
Sie erlag nach Angaben aus der Familie am Montag im Alter von 63 Jahren einem Krebsleiden, dessen fortgeschrittenes Stadium erstmals am vergangenen Freitag bestätigt worden war. Gerüchte über die schwere Erkrankung hatte es schon länger gegeben.
Christiane Herzog hinterlässt außer ihrem Mann, mit dem sie 41 Jahre verheiratet war, zwei Söhne. In der Öffentlichkeit war die in München geborene evangelische Pfarrerstochter vor allem mit ihrer Stiftung für den Kampf gegen die bislang unheilbare Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose bekannt geworden. Für diesen Zweck trat sie als Fernseh-Köchin auf, schrieb Kochbücher und brachte unter ihrem Namen sogar einen süßen Senf heraus.
Christiane Herzog war nach Angaben des Büros ihres Mannes bereits während dessen Amtszeit als Staatsoberhaupt, die von 1994 bis 1999 dauerte, erkrankt. Sie sei auf seine Hilfe angewiesen gewiesen, deswegen habe er die meisten Termine außerhalb Münchens abgesagt, teilte das Büro mit. Roman Herzog sagte der "Bild"-Zeitung: "In dieser schwierigen Zeit weiß ich, wo mein Platz ist." Der Zustand seiner Frau verschlechterte sich offenbar zusehends, denn erst danach sagte er kurzfristig auch die Teilnahme am EU-Gipfel ab.
1993 war Roman Herzog, damals Präsident des Karlsruher Bundesverfassungsgerichts, nach dem Scheitern des CDU-Kandidaten Steffen Heitmann vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl gebeten worden, für das höchste Amt im Staate zu kandidieren. Obwohl sich die Herzogs auf den Ruhestand eingestellt hatten und auf lange Reisen freuten, stellten sie sich der neuen Aufgabe. Über die Frage, ob sich Roman Herzog für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stelle, gab es lange Unklarheit, schließlich lehnte er ab, und der SPD-Kandidat Johannes Rau übernahm das hohe Amt.
Christiane Herzog wuchs im Allgäu, in Oberbayern und Niederbayern auf. Sie und ihr späterer Mann gingen beide in Landshut auf das Gymnasium. Er wurde Jurist, sie studierte Pädagogik und wurde Hauswirtschaftslehrerin an einer Sonderschule. Nach der Heirat 1958 gab sie die Arbeit auf und hielt ihm den Rücken frei.
Später nannte sie sich einmal eine "vollbeschäftigte Frau auf ehrenamtlicher Basis". Dennoch wollte sie nie nur die "Nelke an Romans Knopfloch" sein, wie sie selbst sagte. Bekannt wurde sie mit ihrem Einsatz für die Mukoviszidose-Stiftung, die sie 1986 gründete. Sie wirkte auch für das Müttergenesungswerk und das Kinderhilfswerk Unicef. Das Kochen war ihre Leidenschaft, dem sie in zwei Büchern, aber auch im Fernsehen nachging.