Eklat bei Christopher Street Day Butler lehnt Preis ab

Sie ist Philosophin und legendäre Geschlechter-Theoretikerin: Judith Butler sollte beim Christopher Street Day in Berlin einen Preis für Zivilcourage bekommen. Doch die US-Amerikanerin verzichtete - die Veranstaltung sei ihr zu kommerziell und oberflächlich.

Berlin - Erst hielt Grünen-Fraktionschefin Renate Künast eine Laudatio auf die linke Theoretikerin, die an der Universität im kalifornischen Berkeley lehrt. Dann kam die 54 Jahre alte Judith Butler selbst auf die Christopher-Street-Day-Bühne am Brandenburger Tor in Berlin. Innerhalb weniger Minuten legte die Philosophin dar, warum sie den Preis der Veranstalter nicht annehmen könne.

Die Veranstaltung sei ihr zu kommerziell ausgerichtet und richte sich nicht genügend gegen Probleme wie Rassismus und doppelte Diskriminierung - etwa von Migranten, die homosexuell oder transsexuell empfinden.

CSD

Ausdrücklich Lob bekamen von Butler Gruppen, die eine Art alternativen Christopher Street Day jedes Jahr in Kreuzberg organisieren. In dieser Berliner Subkultur werde sich noch mit den großen Fragen von Krieg und Frieden und sexueller Identität in einer modernen Gesellschaft auseinandergesetzt. Der alternative, sogenannte Transgeniale CSD findet in diesem Jahr nicht parallel zum großen statt, sondern am kommenden Samstag.

wit/dpa
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