Elend in Jakarta 200.000 Menschen erkrankt, Behörden warnen vor Seuchen

Die schweren Überschwemmungen in Indonesien stellen die Behörden vor beinahe unlösbare Probleme. Hunderttausende Menschen sind obdachlos, viele davon schwer erkrankt. Nun drohen Seuchen - und Hilfe gibt es kaum.

Jakarta - Nach den schweren Überschwemmungen in Indonesien sind rund 200.000 Menschen erkrankt. Die meisten der Betroffenen litten unter Durchfall, Dengue-Fieber und Atemwegsproblemen, erklärte das indonesische Gesundheitsministerium heute. Allerdings befinde sich nur ein geringer Teil der Patienten in stationärer Behandlung. Zur schlimmsten Zeit des Hochwassers sollen bis zu 400.000 Indonesier obdachlos gewesen sein.

Nach mehr als einer Woche andauernden Regenfällen hatten Wassermassen seit Anfang Februar die Hauptstadt Jakarta sowie die Provinzen Westjava und Banten überschwemmt. Rund hundert Menschen kamen dabei ums Leben. Die Armee hat 9000 Soldaten in die Region geschickt, die beim Wiederaufbau helfen sollen.

Die Behörden befürchten, dass sich Seuchen ausbreiten könnten, da Notunterkünfte überfüllt sind und zahlreiche Häuser durch die Fluten von Wasser- und Stromversorgung abgeschnitten sind. "Wir brauchen Desinfektionsmittel, Schaufeln, Spaten, Hacken und Schulsachen - Uniformen, Bücher, und vor allem Schubkarren", sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes. Die Mülltransporter kämen einfach nicht in alle schmalen Gassen hinein.

Nach zwei Tagen relativ trockenen Wetters begannen Flutopfer gestern damit, Schlamm und Schutt aus ihren Häusern zu schaffen. Für einige könnte es jedoch noch Monate dauern, bis sie wieder in ihre Wohnungen ziehen können. Der Schlamm steht an einigen Stellen zwei Meter hoch. Der Wetterdienst warnte zudem, dass es bis Ende Februar zu weiteren heftigen Regenfällen kommen könnte.

ffr/Reuters

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