Ende der Leichenschau
Von Hagens will "Körperwelten" nicht mehr in Deutschland zeigen
Die umstrittene Leichenschau des Plastinators Gunther von Hagens wird vorläufig nicht mehr in Deutschland zu sehen sein. Wegen eines Rechtstreits vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart um eine geplante Ausstellung werde er seine Objekte im Ausland zeigen, sagte Hagens - "vorzugsweise in den USA".
Stuttgart - Vor dem Verwaltungsgericht kämpft derzeit die Ehefrau Hagens gegen Auflagen, die die Stadt Stuttgart im März 2003 zu einer damaligen Ausstellung verfügt hatte - und die auch für alle künftigen Schauen gelten sollten. Sollte die Klägerin Recht bekommen, will sie nach Angaben des Gerichts eine weitere "Körperwelten"-Schau in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle organisieren.
Hagens sagte der Nachrichtenagentur dpa aber, bis zu einem Urteil könnten leicht zwei oder drei Jahre vergehen. Außer Stuttgart plane man aber keine weiteren Ausstellungen in Deutschland. Ob dies mit den Vorwürfen gegen den Plastinator zusammenhängt, er habe wissentlich die Leichen Hingerichteter für seine Ausstellung benutzt, sagte Hagens nicht.
Er halte aber eine "gewisse Zeit der Abkühlung" für notwendig: Die Auseinandersetzung habe an Schärfe zugenommen - "Gegner und Befürworter sind stärker polarisiert als zuvor", so von Hagens. Enttäuscht sei er von Deutschland nicht. Nach eigenen Angaben verhandele er derzeit mit mehreren Städten in den USA, auch in der Türkei, in Spanien oder Italien sähe man die "Körperwelten" gerne.