Weniger Kunstschnee, unbeheizte Sessellifte, nachts kein Licht an den Bergstationen, keine Heizstrahler an den Brotzeithütten An der Zugspitze spitzt sich die Energiekrise zu

Viele Skigebiete in Deutschland, Österreich und der Schweiz könnten nachziehen.
In Gondeln der Zugspitzbahn sollte die Jacke in dieser Saison zu bleiben.

In Gondeln der Zugspitzbahn sollte die Jacke in dieser Saison zu bleiben.

Foto: Sven Hoppe / dpa

Weniger Kunstschnee, keine warmen Sessellift-Sitze, nachts kein Licht an den Bergstationen und keine Heizstrahler an den Brotzeithütten: Damit will die Bayerische Zugspitzbahn diesen Winter Energie sparen. Viele weitere Skigebiete in Deutschland, Österreich und der Schweiz könnten nachziehen.

»Viele kleine Einsparungen ergeben am Ende eine Menge Energie, die wir sparen können«, sagte der Vorsitzende der Bayerischen Zugspitzbahn, Matthias Stauch, dem Bayerischen Rundfunk . Die Zugspitzbahn hofft mit diesen Einschränkungen auf eine Energieersparnis von 10 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte.

Die Bergbahnen der Zugspitzbahn sollen diesen Winter auch langsamer fahren, zumindest jenseits der Stoßzeiten. Bei schlechtem Wetter oder unter der Woche könne die Geschwindigkeit um bis zu 50 Prozent reduziert werden, das senke den Energieverbrauch erheblich. Die Bahn trifft die Entscheidung demnach aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch aus gesellschaftlicher Verantwortung.

Garmisch-Partenkirchen: Größtes Einsparpotenzial beim Kunstschnee

Auch in weiteren Skigebieten könnte Urlauber Ähnliches erwarten: Der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS) teilte bereits im Sommer mit, dass angesichts der Krise im Winter Energie eingespart werden müsse. In Österreich und in der Schweiz denken verschiedene Liftbetreiber ebenfalls über Sparmaßnahmen und einen reduzierten Betrieb nach.

Das größte Einsparungspotenzial sieht die Zugspitzbahn allerdings bei der künstlichen Beschneiung. Ein Fünftel der Stromkosten des Unternehmens von insgesamt 2,5 Millionen Euro in der vergangenen Saison 2021/2022 verursachte der maschinell erzeugten Schnee. Drei der vier Talabfahrten im Skigebiet Garmisch-Classic sollen nach jetzigen Stand durchgehend beschneit werden.

An der 2962 Meter hohen Zugspitze soll der Skibetrieb bereits am 2. Dezember starten – es ist voraussichtlich das erste Gebiet in Deutschland, in dem die Wintersportler ihre Schwünge ziehen können. Ob das klappt, hängt aber von der Schneelage ab.

Urlauber werden sich neben der Kälte auch auf gestiegene Preise einstellen müssen. Im Schnitt um zehn Prozent ist es im Vergleich zur vergangenen Saison teurer geworden. Der Skipass kostet auf der Zugspitze 57 Euro, im Skigebiet Garmisch-Classic 55 Euro.

svs/dpa
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