Kündigung nach 34 Jahren Busfahrerin aus Manchester soll ihren Job verlieren, weil sie »zu klein« ist

Ein britisches Busunternehmen hat einer langjährigen Fahrerin offenbar gekündigt, weil sie mit ihren Füßen in einem neuen Busmodell nicht mehr an die Pedale kommt. Tausende Briten unterstützen sie nun mit einer Petition.
Ein Bus in Nordengland (Archivbild): Umstrittene Kündigung

Ein Bus in Nordengland (Archivbild): Umstrittene Kündigung

Foto: Christopher Furlong/ Getty Images

Seit 34 Jahren arbeitet Tracey Scholes als Busfahrerin in Manchester. Nun soll die 57-Jährige offenbar ihren Job verlieren, weil sie nur 1,52 Meter groß ist – und damit zu klein für die neuen Busmodelle, die ihr Arbeitgeber beschafft hat. Wie der »Guardian« berichtet , regt sich Widerstand gegen Scholes Rauswurf: Mehr als 13.000 Menschen unterstützen eine Kampagne, damit die Fahrerin ihren Job behalten kann.

Um die Außenspiegel einsehen zu können, muss sich Scholes in dem neuen Busmodell nach hinten lehnen – dann kommt sie mit den Füßen aber nicht mehr an die Pedale. Nachdem sich die Fahrerin bei ihrem Arbeitgeber, der Firma Go North West, beschwert hatte, wurde sie zunächst vom Dienst freigestellt. Es folgte die Entlassung mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist.

Das Unternehmen habe ihr zwar andere Routen mit anderen Busmodellen angeboten, doch die Konditionen seien dabei für sie schlechter, erklärte Scholes dem »Guardian«. »Ich habe drei Kinder, bin Witwe und muss eine Hypothek abbezahlen«, sagte sie. »Ich kann keine Lohnkürzung hinnehmen.«

Ein Sprecher des Busunternehmens nannte die Fahrerin ein geschätztes Teammitglied. Man habe »zahlreiche Vorschläge gemacht, um ihr entgegenzukommen«. Doch diese habe sie abgelehnt. »Es tut uns leid, dass wir keine andere Wahl hatten, als das Arbeitsverhältnis dieser Fahrerin zu beenden«. Das Design der Busse sei in Rücksprache mit Gewerkschaftsvertretern festgelegt worden, bei sämtlichen Fahrern ähnlicher Größe gebe es keinerlei Probleme.

mic
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