Erdbeben in Chile Zahl der Todesopfer steigt auf sechs

Nach dem gewaltigen Erdbeben in Chile ist die Zahl der Toten von fünf auf sechs gestiegen. Der Tsunami-Alarm konnte inzwischen aufgehoben werden.
Zerstörte Autos und Boote an chilenischer Küste: Zwei-Meter-Wellen nach Erdbeben

Zerstörte Autos und Boote an chilenischer Küste: Zwei-Meter-Wellen nach Erdbeben

Foto: STRINGER/CHILE/ REUTERS

Santiago de Chile - Kurz vor 21 Uhr Ortszeit am Dienstagabend bebte in Chile die Erde. Laut Angaben der chilenischen Erdbebenwarte CSN hatte das Beben eine Stärke von 8,2 und löste nahe der Küste Wellen von bis zu zwei Metern Höhe aus.

Fünf Menschen starben, besonders schwer betroffen waren die Städte Arica und Iquique nahe der Grenze zu Peru. Jetzt wurde bekannt, das es ein weiteres Todesopfer gegeben hat. Man habe die Leiche einer Frau entdeckt, teilte Innenminister Rodrigo Peñailillo in der Hauptstadt Santiago de Chile mit. Details zu den Todesumständen nannte er nicht.

Peñailillo gab außerdem bekannt, dass der Tsunami-Alarm für das ganze Land aufgehoben worden sei. Aus Furcht vor Riesenwellen waren laut Angaben des Katastrophenschutzes (Onemi) mehr als 900.000 Einwohner aus den Küstengebieten in höher gelegene Gegenden in Sicherheit gebracht worden. Viele Menschen übernachteten im Freien oder kamen in Stadien unter. Die Schulen blieben fast im ganzen Land geschlossen. Minister Peñailillo lobte die beispielhaften Evakuierungen: "Ich möchte dem ganzen Land danken."

Ein ausführlicher Bericht über die Auswirkungen des Bebens liegt noch nicht vor. Größere Schäden wurden bislang aber nicht gemeldet. "Es wird alles zur Normalität zurückkehren", sagte Onemi-Chef Ricardo Toro. Alle Flughäfen seien inzwischen wieder in Betrieb, die Straßen befahrbar.

Um Plünderungen zu vermeiden und bei Aufräumarbeiten zu helfen, patrouilliert jetzt das Militär in der Katastrophenregion. In weiten Teilen Nordchiles gibt es nach wie vor keinen Strom, außerdem wurden einige Brände gemeldet. Präsidentin Michelle Bachelet wird im Laufe des Tages in den betroffenen Regionen erwartet.

ala/dpa
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