Ermittlungen in der Türkei
Kuh schubste Atatürk-Büste von Sockel
Ein ostanatolisches Dorf in heller Aufregung: Eine türkische Kuh hat auf einem Schulhof eine Statue von Staatsgründer Atatürk vom Sockel gestoßen. Nun wird der Vorgang behördlich untersucht.
Istanbul - Das Tier im Exil, die Einwohner in Sorge: Alle Männer und Frauen des Dorfes Kadirusagi bei Malatya seien von Beamten des Bildungsministeriums vernommen worden, berichteten türkische Zeitungen am Mittwoch. Die Kuh Gülsüm wurde unterdessen ins Exil geschickt.
Gülsüms Besitzer Gül Kilinc sagte den Berichten zufolge, das Tier habe sich beim täglichen Grasen losgerissen. Später hätten Kinder aus der Dorfschule erzählt, die Kuh habe die auf jedem Schulhof der Türkei obligatorische Atatürk-Büste umgestoßen. Auf Beleidigung des Andenkens von Atatürk stehen in der Türkei hohe Strafen.
Kilinc brachte das Tier sicherheitshalber zu Verwandten in ein anderes Dorf. Er befürchte eine Strafe, auch wenn die Büste nicht absichtlich umgestoßen worden sei.
Nach Ansicht der Behörden muss der genaue Tatablauf noch geklärt werden: Ein eigens eingesetzter Inspektor solle feststellen, ob Absicht vorgelegen habe oder nicht, erklärte der Leiter der zuständigen Erziehungsbehörde.