Noch immer ist nicht sicher, wodurch die Explosion auf dem französischen Supertanker "Limburg" ausgelöst wurde. Während der Kapitän einen technischen Fehler ausschließt und Frankreich Antiterror-Ermittler in den Jemen schickt, vermutet die US-Regierung offenbar eher ein Unglück.
Sanaa/Washington - Nach derzeitigem Erkenntnisstand sei die Explosion aus dem Innern des Schiffs erfolgt, nicht von außen, sagte ein Beamte des Außenministeriums am Montag in Washington. Es gebe aber noch kein endgültiges Ergebnis der Untersuchungen. Ermittler der US-Navy seien unterwegs zu der "Limburg", um dort die jemenitischen und französischen Experten bei der Suche nach der Unglücksursache zu unterstützen. Zuvor hatte Außenamtssprecher Richard Boucher gesagt, die Explosion sei "an Bord" des Tankers gewesen. Einzelheiten nannte er nicht. Die jemenitischen Behörden schließen einen Anschlag aus.
Dicke Rauchwolken steigen aus dem brennenden Supertanker auf
Foto: PRIVAT
Deutlich erkennbar klafft auf Höhe des Meeresspiegels ein großes Loch in dem Schiff
Foto: PRIVAT
Flammen schlagen aus dem Loch, große Mengen Rohöl fließen ins Meer
Foto: PRIVAT
Inzwischen soll das Feuer gelöscht sein
Foto: PRIVAT
Klicken Sie auf ein Bild, um zu den Großansichten zu gelangen!
Der Kapitän der "Limburg" schloss dagegen einen technischen Fehler als Ursache für die Explosion an Bord aus. "So, wie die Explosion verlaufen ist, kann sie nicht von einem technischen Problem herrühren", sagte Kapitän Hubert Ardillon am Dienstag. Ein Mitglied der Mannschaft habe vor der Explosion ein kleines Boot gesehen, das sich dem Schiff näherte, sagte Ardillon weiter.
Die Pariser Behörden gehen dem Verdacht eines Terror-Anschlags nach. Nach Angaben der Justizbehörden vom Montag wurden die Anti-Terror-Sektion der Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Der französische Außenminister Dominique de Villepin betonte, es werde "keine Möglichkeit" ausgeschlossen.
An der Küste des Jemen wurde nun die Leiche eines Besatzungsmitglieds der "Limburg" gefunden. Der Mann trug nach Angaben des Provinzgouverneurs Abdel Kader Helal Feuerschutzkleidung, was darauf hindeutet, dass er versuchte, einen Brand an Bord zu löschen. Die anderen 24 Mitglieder der Besatzung, teils Franzosen und teils Bulgaren, konnten gerettet werden.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.