Ein harter Wintereinbruch in den USA hat innerhalb eines Tages mindestens 21 Menschen das Leben gekostet. In weiten Teilen leiden die Menschen unter extremer Kälte, Stromausfällen und Wirbelstürmen. Der südliche Bundesstaat Texas ist besonders schwer betroffen.
Robert Pierce, Einwohner aus Denton, Texas:
»Wir haben ein Feuer gemacht und ich habe alles Holz verbrannt. (…) Das ist traurig, ich wünschte, es ginge uns besser. Irgendjemand muss sich mal etwas überlegen, wenn das hier alles vorbei ist und dafür sorgen, dass es Alternativen zum Strom gibt.«
Das eisige Wetter ließ Windkraftanlagen im Westen von Texas einfrieren und legte Ölraffinerien lahm. Die Energieversorger konnten den erhöhten Strombedarf daraufhin nicht mehr decken. Millionen von Menschen sind seit Dienstag ohne Strom und Heizung.
Viele behelfen sich mit Kerzen und offenem Feuer, um heizen und kochen zu können. Krankenhäuser meldeten bereits Kohlenmonoxidvergiftungen – verursacht durch den Betrieb von Grills oder Propanheizungen in geschlossenen Räumen. Bei einem Hausbrand in der texanischen Stadt Sugar Land starben vier Personen.
Doug Adolph, Feuerwehr Sugar Land:
»Sie hatten hier in der Nachbarschaft mindestens acht Stunden lang keinen Strom. Es ist noch nicht geklärt, ob sie den Kamin angemacht haben oder Kerzen. Wir wissen einfach noch nicht, wie es zu dem Feuer kam. (…) Einfach unfassbar tragisch: eine junge Frau, 41 Jahre, Familie, Kinder. Schlimmer geht es gar nicht.«
Auch die Infrastruktur für Corona-Impfungen ist vom Wintereinbruch in Texas betroffen. Vielerorts mussten die Behörden Impfzentren schließen. Nachdem im Harris County ein Notstromaggregat für die Kühlung von Impfstoffen ausgefallen war, verimpften Ärzte und Helfer mehr als 8000 Dosen in nahegelegenen Krankenhäusern und an einer Universität.
Die US-Regierung ist alarmiert: Präsident Joe Biden sagte den schwer betroffenen Bundesstaaten Hilfe zu. Eine Entspannung der Lage ist noch nicht in Sicht: das Extremwetter soll einen Großteil der USA noch bis mindestens Freitag in Atem halten.