Eine Moderatorin versucht mit Trump-Fans über Fakten zu reden...
"Google it! You can find it on Facebook!"
Von
Steffen Lüdke
Dieser Beitrag wurde am 02.12.2016 auf bento.de veröffentlicht.
Die CNN-Moderatorin Alisyn Camerota hat in einer Sendung versucht, mit Befürwortern von Donald Trump über seine Politik zu diskutieren. Irgendwann erübrigte sich aber jede Diskussion, weil man sich nicht mal auf eine gemeinsame Faktenbasis einigen konnte.
"Voting is a privilege in this country, and you need to be legal — not like in California, where three million illegals voted," sagte eine ältere Trump-Wählerinn. Drei Millionen Menschen, die bei der US-Wahl gewählt haben, obwohl sie nicht gedurft hätten? Camerota wirkt zunächst verblüfft und hakte dann nach.
Woher hat die Trump-Wählerin das? Ihre Antwort: Die Medien, vielleicht auch CNN, Google, Facebook, so genau weiß sie es dann auch nicht. Aber Obama habe Millionen Menschen dazu aufgerufen, illegalerweise abzustimmen, da sei sie sich sicher.
Alisyn Camerota googelt selbst kurz und findet heraus: Die Story ist falsch. Der konservative amerikanische Sender Fox News hatte sie ursprünglich verbreitet. Auch Trump hatte am Sonntag auf Twitter behauptet, dass "Millionen von Menschen illegal abgestimmt haben". Beweise dafür gibt es nicht. (mehr dazu auf bento)
Als die Wählerin dann noch behauptet, in Kalifornien sei eine solche Form des Wahlbetrugs sogar erlaubt, kann die Moderatorin nicht mehr an sich halten. Ihre Reaktion:
In der CNN-Diskussion lässt sich beobachten, wie schwer es einigen Menschen offenbar fällt, den Wahrheitsgehalt von Informationen zu prüfen – und wie sinnlos eine Diskussion unter diesen Umständen ist. Immer mehr Fake-News helfen dabei, Lügen und Halbwahrheiten millionenfach zu verbreiten.
Seit Trump die US-Wahl gewonnen hat, wird darüber diskutiert, ob diese Fake-News die Wahl beeinflusst haben könnten. Jugendliche aus der mazedonischen Kleinstadt Veles haben damit während des US-Wahlkampfes sogar Geld verdient. Sie richteten mehr als 100 Webseiten ein, auf denen sie erfundene Meldungen verbreiteten, die Donald Trump in ein gutes Licht rückten.
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