Umstrittener Ausbau der A66 Polizei beginnt mit Räumung von Fechenheimer Wald

Es geht um rund tausend Bäume: Der Fechenheimer Wald in Frankfurt soll für eine Autobahn weichen – die Polizei setzt im Umgang mit Aktivisten nach eigenen Angaben auf Deeskalation.
Transparent im Fechenheimer Wald in der vergangenen Woche: »Dieser Wald ist besetzt«

Transparent im Fechenheimer Wald in der vergangenen Woche: »Dieser Wald ist besetzt«

Foto: Boris Roessler / dpa

Einsatzkräfte haben damit begonnen, den Fechenheimer Wald in Frankfurt am Main zu räumen. Rund eintausend Bäume sollen hier gefällt werden, um die A66 auszubauen. Die Polizei fordert alle Menschen, die sich noch im Wald befinden, auf, das Gebiet freiwillig zu verlassen, wie die Beamten am Mittwochmorgen mitteilten. Alle übrig gebliebenen Aktivistinnen und Aktivisten wollen die Einsatzkräfte aus dem Wald bringen.

Die Räumung hat den Angaben zufolge massive Auswirkungen auf den Verkehr. Die Autobahn ist für die Dauer des Einsatzes zwischen den Anschlussstellen Riederwald und Maintal-Dörnigheim für Autos komplett gesperrt. Zudem werden im gesamten Bereich um das Teilstück des Fechenheimer Waldes zeitweise weitere Straßen gesperrt.

Die Polizei kündigte zudem an, die Beamten im Einsatz würden gegen die Aktivisten auf eine »deeskalierende und kommunikative Vorgehensweise« setzen – Menschen aber aus dem Wald bringen, sofern sie sich weigern sollten, das Gebiet zu verlassen. »Die Polizei appelliert an alle Protestierenden, den Wald und die Strukturen freiwillig und friedlich zu verlassen und keine unverantwortlichen Risiken einzugehen«, hieß es in der Erklärung weiter.

Hintergrund der Räumung ist der geplante Ausbau des Riederwaldtunnels im Fechenheimer Wald. Am Dienstag hatte der Hessische Verwaltungsgerichtshof entschieden, dass die Teilrodung des Waldes im Zuge des Ausbaus der A66 vorgenommen werden kann, nachdem ein Eilantrag der Naturfreunde Deutschlands nach einem Aufschub abgelehnt wurde. Im Jahr 2031 soll der Ausbau fertiggestellt sein.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, der Fechenheimer Wald befinde sich in der Nähe Frankfurts. Er gehört jedoch zu Frankfurt. Wir haben die Textstellen korrigiert.

lmd/dpa/AFP

Mehr lesen über

Verwandte Artikel

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren