Kalifornien in Flammen Feuer "Bobcat" wütet im Norden von Los Angeles - Evakuierungen angeordnet

Die Waldbrände im Süden Kaliforniens weiten sich aus: Das "Bobcat"-Feuer tobt weitgehend unkontrolliert in den Bergen nördlich der Metropole Los Angeles. Anwohner wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen.
Helikopter werfen Löschwasser über den Bränden des "Bobcat"-Feuers in den Bergen nördlich von Los Angeles ab

Helikopter werfen Löschwasser über den Bränden des "Bobcat"-Feuers in den Bergen nördlich von Los Angeles ab

Foto: GENE BLEVINS / REUTERS

Immerhin gibt es hoch im Norden etwas Entspannung: Einsetzende Schauer und allgemeine Luftfeuchtigkeit halfen den rund 9000 Feuerwehrkräften in den US-Bundesstaaten Washington und Oregon am Wochenende, einige der verheerenden Waldbrände zumindest ein wenig besser bekämpfen zu können. Entwarnung gibt es trotzdem noch lange nicht: 29 Feuer wüten immer noch in der Region, darunter das riesige "Riverside Fire" südöstlich von Portland in Oregon. Auch in den kommenden Tagen soll es im Nordwesten der USA zu weiteren Regenfällen kommen.

Brandherd des "Bobcat"-Feuers bei Juniper Hill: Bisher nur zu 15 Prozent unter Kontrolle

Brandherd des "Bobcat"-Feuers bei Juniper Hill: Bisher nur zu 15 Prozent unter Kontrolle

Foto: GENE BLEVINS / REUTERS

In Kalifornien jedoch, vor allem im Süden des Bundesstaats, ist es trocken. Und laut US-Meteorologen bleibt das auch so. Starke, trockene Winde fachen die Brände zusätzlich an. Vor allem die "Bobcat" und "El Dorado" genannten Feuer in der Nähe von Juniper Hills in den San-Gabriel-Bergen und im Antelope Valley nördlich von Los Angeles wuchsen am Wochenende binnen einem Tag von knapp 295 auf rund 379 Quadratkilometer an.

Anwohner in den betroffenen Gebieten sind bereits von den örtlichen Behörden aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Viele Gebäude seien beschädigt worden, weitere von den Flammen bedroht. Mehr als 1600 Einsatzkräfte kämpften Behörden zufolge allein in dem Gebiet dieses Brandes mit mehr als 200 Löschfahrzeugen und mehreren Hubschraubern gegen die Flammen, dennoch sei das Feuer bislang nur zu rund 15 Prozent unter Kontrolle.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

"Die Heftigkeit dieses Feuers war schockierend", sagte Anwohner Roland Pagan der "Los Angeles Times" über das "Bobcat"-Feuer. Pagan, 80 Jahre alt, musste von einem nahe gelegenen Hügel mit einem Fernglas zusehen, wie die Flammen sein Haus in Juniper Hills in nur 20 Minuten verschlangen. Neun Jahre habe er für den Bau des zweistöckigen Eigenheims gebraucht. "Ich stehe unter Schock", sagte Pagan.

Im nahe gelegenen San-Bernardino-Nationalpark kam bereits am Donnerstag bei Löscharbeiten ein Feuerwehrmann im "El Dorado"-Feuer ums Leben, teilten die Behörden mit. Damit erhöhte sich die Zahl der Todesopfer in Kalifornien auf insgesamt 26. Der inzwischen großflächige Brand war Anfang September von einem Feuerwerkskörper bei einer "Gender Reveal Party" ausgelöst worden, einer Feier, bei der das Geschlecht des zu erwartenden Nachwuchses bekannt gegeben wird. Das "El Dorado"-Feuer habe bislang eine Fläche von knapp 90 Quadratkilometern zerstört, der Brand sei jedoch zu etwa 59 Prozent unter Kontrolle.

Die verheerenden Brände, Wildfires genannt, wüten bereits seit Mitte August an der US-Westküste. Allein in Kalifornien kämpfen rund 19.000 Einsatzkräfte gegen mehr als zwei Dutzend Großbrände, 5800 Häuser gingen in Flammen auf.

In Washington und Oregon lösten sich übers Wochenende zum großen Teil die dichten Rauchwolken auf, die weite Gebiete im Nordwesten tagelang eingehüllt hatten. Wegen des Regens und aufkommender Winde warnten die Behörden in Oregon nun aber vor möglichen Erdrutschen.

bor/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten