Flugzeugunglück in Kirgisien Mindestens 68 Menschen sterben bei Boeing-Absturz kurz nach dem Start
Bischkek/Moskau - Wieder ist ein Passagierflugzeug unmittelbar nach dem Start verunglückt: Eine Boeing 737 mit rund 90 Menschen an Bord stürzte am Sonntag in Kirgisien ab, wenige Minuten, nachdem sie in der Hauptstadt Bischkek gestartet war. Nach Angaben der kirgisischen Regierung starben mindestens 68 Menschen - die Zahl der Topdesopfer war mehrfach nach unten korrigiert worden. Bis zu 22 Insassen hätten den Crash nach ersten Erkenntnissen überlebt, sagte Premierminister Igor Tschudinow. Der Regierungschef besuchte am Abend den Ort der Katastrophe. Zwei der Verletzten seien in kritischem Zustand.
Die meisten der Opfer seien iranische Staatsbürger, teilte die Regierung in Bischkek mit. Mit der Maschine flog auch eine kirgisische Jugend-Basketballmannschaft. Sieben der Spieler hätten überlebt, hieß es zunächst.
Ein Flughafensprecher sagte, die Besatzung der Maschine mit Ziel Teheran habe rund zehn Minuten nach dem Start technische Probleme gemeldet und die Rückkehr nach Bischkek angekündigt. An Bord der Boeing befanden sich 83 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder, wie Innenminister Maldomusa Kongatjew sagte.
Die Maschine gehöre der kirgisischen Fluglinie Itek Air, sei aber von der iranischen Fluggesellschaft Aseman Airlines betrieben worden, hieß es. Itek Air steht wie alle kirgisischen Fluglinien auf einer zuletzt am 24. Juli veröffentlichten Schwarzen Liste der EU und darf damit nicht in Europa fliegen oder landen. Hintergrund der von Brüssel verhängten Flugverbote sind in der Regel Sicherheitsmängel.
Ein Sprecher des US-Luftwaffenstützpunkts, der auf dem Flughafengelände in Bischkek untergebracht ist, bestätigte den Absturz. Die Maschine sei rund zehn Kilometer vom Flughafen entfernt zu Boden gestürzt. Die US-Basis schickte Rettungswagen und Feuerwehr zur Absturzstelle. Wie das kirgisische Zivilschutzministerium mitteilte, brannte die Maschine völlig aus.
Bischkek ist mit rund einer Million Einwohner die größte Stadt des Landes. Der internationale Flughafen Manas liegt etwa 25 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt.
phw/Reuters/AFP/AP/dpa