Flugzeugunglück in Teheran Hercules stürzt in Hochhaus - Hunderte Tote befürchtet
Teheran - In dem Haus lebten nach Behördenangaben rund 250 Menschen. Über ihr Schicksal gibt es widersprüchliche Meldungen. Laut einem Radiobericht sind 25 Hausbewohner ums Leben gekommen. Behörden fürchteten dagegen, dass die Zahl der Toten in die Hunderte gehen könnte.
Unter den Opfern befinden sich nach Angaben der Polizei und des Roten Halbmonds die 94 Insassen des Flugzeugs. Bei ihnen soll es sich vor allem um iranische Journalisten handeln, die über ein Militärmanöver im Süden des Landes berichten sollten. "Jeder im Flugzeug ist tot", berichtete der Augenzeuge der Nachrichtenagentur AFP. "Sie holen nur Leichen raus." Nach Angaben des staatlichen Fernsehens war das Flugzeug eine militärische Transportmaschine vom Typ C130. Sie sei in ein Haus im belebten Azari-Viertel im Südwesten der Stadt gestürzt, als sie eine Notlandung auf dem internationalen Flughafen Mehrabad in Teheran versucht habe. Augenzeugen sagten der Nachrichtenagentur Irna, das Hochhaus stehe in Flammen.
Unglücksursache waren offenbar technische Probleme. Das Flugzeug soll kurz nach dem Start wegen Triebwerksproblemen umgekehrt sein und eine Notlandung versucht haben. Dies könnte bedeuten, dass die Maschine vollgetankt war. Über dem Stadtteil sollen dicke Rauchwolken stehen. "Das ist furchtbar hier, ich kriege kaum Luft", sagte ein Mitarbeiter des Roten Halbmondes der Nachrichtenagentur Reuters am Telefon.
Rettungskräfte versuchen, mit drei Bussen und 20 Krankenwagen zu Verletzten vorzudringen, so die Nachrichtenagentur Isna. Drei Hubschrauber seien in der Luft, um sich ein Bild vom Ausmaß der Katastrophe machen zu können.
Der Iran besitzt 15 Hercules C-130. Die C-130 ist je nach Typ etwa 30 bis 35 Meter lang und hat eine Spannweite von rund 40 Metern. Ihr maximales Startgewicht liegt bei rund 70 Tonnen. Wegen der von den USA auferlegten Wirtschaftssanktionen fehlt es an Ersatzteilen für die Militärtransporter.
Irans letztes schwere Flugzeugunglück ereignete sich im Februar 2003. Ebenfalls handelte es sich bei der Unglücksmaschine um eine militärische Transportmaschine. Beim Absturz des Flugzeugs im Süden des Landes waren 276 Soldaten und die Besatzung ums Leben gekommen.