Immer dichter wird der Ring, den die Brände um Sydney ziehen. Mancherorts schlagen die Flammen 30 Meter hoch. Und die Prognosen sind ungünstig: Die Temperaturen sollen steigen, die Winde wieder auffrischen.
Sydney - Die Buschbrände im Südosten Australiens sind die schlimmste Feuerkatastrophe in der Geschichte des Landes. "Am 13. Tag dieser Krise haben wir nicht einmal die Aussicht auf Regen für die kommenden Tage", sagte Bob Debus, Katastrophenschutzminister des Bundesstaates New South Wales, am Samstag.
Selbst aus dem Weltraum sind die Brände in Ost-Australien zu erkennen
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Eine riesige Rauchwolke steht seit knapp zwei Wochen über der Provinz New South Wales
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Mit Helikoptern werden die Brandherde bekämpft...
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...doch hohe Temperaturen und auffrischende Winde machen es den Feuerwehrleuten schwer.
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Bislang wurden 24 Brandstifter festgenommen, darunter sind viele Jugendliche.
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Die Rauchwolke ist auch im rund 2000 Kilometer entfernten Neuseeland zu sehen.
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Verzweifelt versuchen die Einsatzkräfte gegen die Feuerwalze zu kämpfen...
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...nach knapp zwei Wochen Einsatz sind die Feuerwehrleute jedoch am Ende ihrer Kräfte.
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Zwei weitere Löschhubschrauber aus den USA sollen nun die müden Männer am Boden unterstützen.
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Wohl dem, der einen Pool am Haus hat.
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Wo einst Koalas in den Zweigen der Eukalytusbäume hingen, ist vielerorts nur noch Asche zu finden.
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Auch in den Blue Mountains setzte das Feuer sein Zerstörungswerk fort. Augenzeugen berichteten, die Flammen seien in den Eukalyptusbäumen bis zu 30 Meter hoch geklettert.
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Am Samstag konnten die Feuerwehrleute bei abflauenden Winden und geringfügig niedrigeren Temperaturen mit Planierraupen Schneisen ziehen und sich darauf konzentrieren, Gegenbrände zu legen. Doch die Atempause wird nur von kurzer Dauer sein, sagte Feuerwehrchef Phil Koperberg. "Die nächsten beiden Tagen sind entscheidend." Denn für Sonntag und Montag werden hohe Temperaturen sowie starke Westwinde erwartet, was die Lage in den Waldbrandgebieten weiter zuspitzen könnte. Nach einem Bericht des Radiosenders ABC besteht nun auch die Gefahr, dass sich die Feuer, die im Norden und Nordwesten Sydneys brennen, in der nächsten Tagen vereinigen könnten.
Zudem sind die Feuerwehrleute nach fast zweiwöchigem Einsatz mit ihrem Kräften am Ende, die Verletzungsgefahr steigt. In den Blue Mountains fiel ein Retter bei einer Brandrodungsaktion in die Flammen und erlitt Verbrennungen am Arm. Ein anderer Feuerbekämpfer wurde bei Löscharbeiten im Ferienort Bendalong von
einer Schlange gebissen und musste in eine Klinik geflogen werden.
Derzeit warten die Feuerwehrleute aus Hilfe aus den USA. Zwei weitere Lösch-Hubschrauber sollen mit einer Frachtmaschine aus den Vereinigten Staaten eingeflogen werden. Doch das Flugzeug musste wegen eines Schneesturms in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) am Boden bleiben. Nun sollen die beiden Helikopter am Montag in Sydney eintreffen.
Da viele Feuer durch Brandstiftung gelegt wurden, beginnt inzwischen auch die Diskussion, wie mit den - meist Jugendlichen - verfahren werden soll. Viele Politiker Sydneys forderten ein Register von Brandstiftern. Der Ministerpräsident von New South Wales, Bob Carr, unterstützte dieses Anliegen. "Wir können nicht hart genug gegen jene vorgehen, die Feuer legen und sich daran ergötzen, wie sie Schaden und Zerstörung anrichten und sogar den Verlust von Leben herbeiführen", sagte er.
Unterdessen treiben die Flammen, die sich durch die ausgedörrte Landschaft fressen, Tausende Koalas, Kängurus und Echsen in den Tod. Vielerorts ist nur noch Asche zu finden, wo einst Koalas in den
Zweigen der Eukalytusbäume hingen.
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